Macron kritisiert Gaza-Proteste an französischen Unis

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die propalästinensischen Protestaktionen an der Pariser Elitehochschule Sciences Po und anderen Universitäten des Landes scharf kritisiert.

Er verstehe, dass der Krieg im Gazastreifen die Menschen erschüttere, „aber die Debatte zu verhindern hat noch nie zur Lösung eines Konflikts beigetragen“, sagte Macron in einem Interview mit den Zeitungen „La Provence“ und „La Tribune Dimanche“. Er warf den Demonstranten vor, „mit Gewalt und Blockaden“ ihre Interessen durchsetzen zu wollen und jüdischen Studenten den Zugang zur Uni verweigert zu haben.

Polizei löste Sitzstreik auf

Die Polizei hatte am Freitag einen Sitzstreik propalästinensischer Demonstranten in der Eingangshalle der Sciences Po aufgelöst. Die Räumung verlief weitgehend friedlich.

Die Universität hatte wegen der Proteste am Freitag auf Onlinebetrieb umgestellt, die meisten Gebäude blieben geschlossen. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober war es an Hochschulen in Frankreich immer wieder zu propalästinensischen Kundgebungen und Blockadeaktionen gekommen. Die Polizei schritt mehrfach ein.