Iran plant Betonwall an Grenze zu Afghanistan

Die iranische Regierung will Pläne zur Befestigung der Grenze zum Nachbarland Afghanistan forcieren. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA gestern berichtete, sieht der aktuelle Haushalt dafür umgerechnet gut 2,7 Millionen Euro vor.

Innerhalb von drei Jahren soll an der Grenze im Nordosten des Landes ein vier Meter hoher Betonwall mit Stacheldraht gebaut werden, um illegale Einwanderung zu verhindern. Die Pläne zum Ausbau der Grenzanlagen sind bereits Jahrzehnte alt.

Sehr viele Flüchtlinge aus dem Nachbarland

Die Nachbarländer teilen sich eine mehr als 900 Kilometer lange Grenze in größtenteils unbewohnten Gebieten. Im Iran leben nach Schätzungen des UNO-Flüchtlingshilfswerks fast 4,5 Millionen Afghanen, viele davon ohne legalen Aufenthaltsstatus.

Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 kamen mehr als eine Million Flüchtlinge ins Nachbarland. Ein Großteil der afghanischen Migranten arbeitet im Niedriglohnsektor der Metropolen, etwa in kleinen Supermärkten oder auf Baustellen. Ein Teil reiste in der Vergangenheit durch den Iran und über die Türkei weiter nach Europa.