Französischer IT-Konzern Atos prüft Übernahmeangebote

Der Vorstand des angeschlagenen französischen Technologiekonzerns Atos prüft Medienberichten zufolge aktuell verschiedene Übernahmeangebote. Darunter sei auch ein Offert des tschechischen Geschäftsmanns Daniel Kretinsky, berichteten die Zeitungen „Les Echos“ und „Le Figaro“ am Wochenende. Atos hat auch Übernahmeangebote von David Layani, dem Chef von OnePoint, dem größten Atos-Anteilseigner, und dem US-Fonds Bain Capital vorliegen.

Diese kämen zu einem Angebot der Gläubiger hinzu, die etwa die Hälfte der Atos-Schulden repräsentieren, berichteten die Zeitungen am Sonntag. Atos lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Das Unternehmen hatte vergangene Woche erklärt, es benötige 1,1 Milliarden Euro, um seine Geschäfte über den Zeitraum 2024 bis 2025 zu finanzieren.

Geschäfte mit Militär und Geheimdiensten

Der Konzern beliefert unter anderem das Militär und die Geheimdienste Frankreichs sowie die Rüstungsindustrie und spielt eine wichtige Rolle beim Schutz vor Cyberangriffen. IT-Einrichtungen von Atos werden für die Simulation von Atomtests und für Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) gebraucht. Atos-Software steckt etwa in „Scorpion“-Panzern und „Rafale“-Kampfjets, das Unternehmen kümmert sich aber auch um die Daten und Cyberrisiken bei den Olympischen Sommerspielen in Paris.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire signalisierte bereits Bereitschaft, sicherheitsrelevante Atos-Teile zu übernehmen. Neben der Regierung sollten sich daran im Staatsumfeld tätige Firmen beteiligen. Genannt wurden etwa die Rüstungskonzerne Thales und Dassault Aviation.