Streik in italienischer RAI gegen Politkontrolle

Die Journalistinnen und Journalisten von Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Anstalt RAI sind heute in den Streik getreten, um gegen die „erdrückende Kontrolle“ durch die rechte Regierung von Giorgia Meloni zu protestieren.

Das erklärte USIGRAI, die Gewerkschaft der RAI-Journalisten, in einer Presseaussendung. Die Gewerkschaft beklagte Versuche vonseiten der Politik, „die RAI in ein Sprachrohr der Regierung zu verwandeln“.

Auch Personalmangel Thema

Protestiert wird auch wegen Personalmangels. Die Fernsehanstalt wird beschuldigt, Personal, das in den Ruhestand geht, nicht zu ersetzen, sodass die Arbeitslast auf diejenigen fällt, die bleiben.

Die Gewerkschaft beklagt außerdem fehlende Vereinbarungen zwischen dem Unternehmen und den Journalisten über Leistungsprämien. „Wir nehmen lieber Gehaltseinbußen hin, als dass wir unsere Freiheit verlieren“, heißt es in der Presseaussendung von USIGRAI.

RAI-Führung beklagt „ideologische“ Motive

Die RAI-Spitze erwiderte, dass der Streik aus Gründen ausgerufen worden sei, die nichts mit den Arbeitnehmerrechten zu tun haben. Er sei „ideologisch und politisch motiviert“. Der Vorwurf der „Zensur“ sei unhaltbar.

Es seien öffentliche Ausschreibungen für die Einstellung von Journalisten im Gange. „Optimierungsprozesse“ seien notwendig, um das Beste aus der vorhandenen Belegschaft zu machen, hieß es.

Der Protest der RAI-Journalisten wird von der sozialdemokratischen PD, der stärksten Oppositionspartei, unterstützt. Die Partei beklagte einen Versuch der RAI-Spitze, die Gewerkschaft zu diskreditieren.