Experte: Lange Wartezeiten bei MRT wegen zu weniger Geräte

Lange Wartezeiten auf MRT- und CT-Untersuchungen haben 2017 zur Ergreifung von Maßnahmen geführt, sieben Jahre später häufen sich wieder Berichte über späte Terminvergaben. „Wir haben zu wenig Gerätekapazität in Österreich“, sagte der Radiologe Franz Frühwald im APA-Gespräch.

Probleme wurden in Medienberichten zuletzt vor allem in Wien gemeldet. Bis zu 60 Tage müssen Betroffene in Diagnosezentren in der Bundeshauptstadt auf eine MRT-Untersuchung warten, geht aus der Onlinewartezeitenabfrage der Sozialversicherung hervor. Ähnliche Zeiträume weist das Portal beispielsweise auch für Institute in Vorarlberg aus.

Kürzere Untersuchungsdauer dank Technik

Die Untersuchungsdauer wurde mit neuen Tomografen zwar verkürzt, diese werden jedoch für immer mehr Diagnosen benötigt. Hinzu komme Personalmangel, „der derzeit die Situation schwierig macht und zu weiteren Wartezeiten führt“.

Die kürzere Untersuchungsdauer hilft, mehr Patienten pro Gerät zu untersuchen, aber „natürlich ist die Technik jetzt nicht das alleinige Allheilmittel“, sagte Joachim Bogner, Geschäftsführer des Medizingeräteherstellers Siemens Healthineers.

Kassengeräte durch Großgeräteplan limitiert

„Schuld ist der Großgeräteplan“, so Frühwald. Hier werde zwischen Sozialversicherung und Landesregierung entschieden, „wo etwas hinkommt“. Das Ergebnis ist, dass es außerhalb von Spitälern „dramatisch“ an Geräten fehlt.

Private MRT- und CT-Geräte sind nicht im Großgeräteplan geregelt, die Untersuchungskosten dafür werden aber auch nicht von der Sozialversicherung übernommen. Alle Geräte, die es außerhalb der Krankenhäuser gibt, sind laut Frühwald „zu 100 Prozent voll ausgelastet“.