Russland verhaftet US-Soldaten angeblich wegen Diebstahls

Die Festnahme eines US-Soldaten in der russischen Hafenstadt Wladiwostok am Pazifik ist laut russischen Behördenangaben wegen mutmaßlichen Diebstahls erfolgt. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur TASS heute und berief sich auf die Justizpressestelle der Stadt im Fernen Osten.

Auch die Vertretung des russischen Außenministeriums in Wladiwostok sprach von einem Fall gewöhnlicher Kriminalität. „Der Fall hat nichts mit Politik oder Spionage zu tun“, sagte ein Sprecher nach Angaben von TASS. Das bedeute, dass sich die Vertretung des Außenministeriums in Wladiwostok nicht weiter um den festgenommenen US-Bürger kümmere.

Ein Gericht ordnete inzwischen eine Untersuchungshaft für den Soldaten an. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Die russische Zeitung „Iswestija“ und die Onlineplattform Basa berichteten, dass der Mann seine russische Freundin während eines Besuchs in Wladiwostok geschlagen und ihr umgerechnet rund 2.000 Euro und Alkohol gestohlen habe.

Soldat in Südkorea stationiert

Laut US-Medienberichten war der Soldat in Südkorea stationiert gewesen und sei auf eigene Faust nach Russland gereist, um dort eine Frau zu besuchen. Eine direkte Bestätigung des Weißen Hauses gab es nicht.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, sagte auf Nachfrage nur: „Uns ist dieser Fall bekannt.“ Er nannte aber keine weiteren Details und verwies für weitere Fragen an das US-Verteidigungsministerium.

Laut einem Bericht der Zeitung „Washington Post“ bestätigte die Mutter des Festgenommenen, dass dieser wegen einer Frau nach Russland gereist sei. Er sei beim Grenzübertritt vor etwa zwei Wochen von russischen Behörden befragt worden, habe dann aber einreisen dürfen. Sie sei am Donnerstag vom US-Außenministerium über die Festnahme informiert worden und habe seitdem keinen Kontakt zu ihrem Sohn gehabt.