Regionalpräsident in Italien unter Hausarrest gestellt

Der Präsident der italienischen Region Ligurien ist wegen Korruptionsvorwürfen unter Hausarrest gestellt worden. Giovanni Toti werden Korruption bei der Ausübung seines Amtes sowie weitere Verstöße vorgeworfen, wie die Finanzpolizei heute mitteilte.

Giovanni Toti
APA/AFP/Miguel Medina

Bei den Korruptionsvorwürfen gegen Toti geht es um die Vergabe von Konzessionen für Flächen im Hafen von Genua sowie die Annahme von Geldern hochrangiger Unternehmer. Neben Toti stehen nach Angaben der Finanzpolizei der ehemalige Chef der Hafenbehörde von Genua und der derzeitige Geschäftsführer des Energieversorgers IREN, Paolo Emilio Signorini, sowie mehrere Hafenunternehmer im Fokus.

Aus öffentlichem wurde privater Strand

Toti wird zur Last gelegt, etwa 74.000 Euro von Unternehmern angenommen haben, um unter anderem einen öffentlichen Strand an der italienischen Riviera in einen privaten umzuwandeln und dort Bauvorhaben zu erleichtern.

Es sollen auch Zahlungen geflossen sein, um Werbeflächen einer großen Einzelhandelskette auf dem höchsten Wolkenkratzer Genuas zu ermöglichen. Es soll auch gegen den Kabinettschef der Region ermittelt werden. Ihm werden Handel mit Wählerstimmen sowie gemeinsame Aktivitäten mit der sizilianischen Mafia vorgeworfen.

Toti ist seit 2015 Präsident der Küstenregion Ligurien im Norden Italiens und ein bekannter Politiker aus dem Mitte-rechts-Lager. Er gehörte zunächst der Partei Forza Italia an, die vom verstorbenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gegründet wurde. Später gründete Toti eine eigene Partei. Vor seiner Karriere als Politiker war er Fernsehjournalist in der Berlusconi-Mediaset-Gruppe.