Nordkorea: Chefpropagandist der Kim-Familie tot

Nordkoreas ehemaliger Propagandaminister Kim Ki Nam ist im Alter von 94 Jahren gestorben, berichteten heute staatliche Medien. Er sei an Altersschwäche und einer „multiplen Organfehlfunktion“ gestorben, wegen der er seit 2022 in Behandlung gewesen sei, so KCNA.

Er hatte jahrzehntelang die Propagandaarbeit in dem totalitären Staat geleitet und einen Personenkult um die herrschende Kim-Dynastie aufgebaut. Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un nahm heute an seiner Beerdigung teil und würdigte den „altgedienten Revolutionär, der dem Regime grenzenlos treu geblieben war“, so der Bericht weiter.

Kim Ki-Nam im Jahr 2009
IMAGO/ZUMA Press

Südkorea zieht Vergleich mit Goebbels

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap verglich ihn mit dem deutschen Propagandachef Joseph Goebbels, der für seine Strategie „Wiederhole eine Lüge oft genug, und sie wird zur Wahrheit“ bekannt war.

Kim Ki Nam hatte keine Blutsverwandtschaft mit dem herrschenden Patriarchat, er trug denselben Familiennamen, der zu den häufigsten in Nord- und Südkorea gehört.

Er wurde 1966 zum stellvertretenden Leiter der Abteilung für Propaganda und Agitation in Pjöngjang ernannt, wo er eng mit Kim Jong Il zusammenarbeitete, dem Vorgänger und Vater des derzeitigen Machthabers Kim Jong Un. Später stieg Kim Ki Nam zum Leiter dieser Abteilung auf. In mehreren Medienberichten wurden die beiden als „Trinkfreunde“ bezeichnet.

Laut der Website North Korea Leadership Watch übte Kim Ki Nam einen enormen Einfluss „auf die Presse, Medien, schönen Künste und das Verlagswesen des Landes“ aus. Auch habe er eine führende Rolle gespielt, wenn es um die Billigung oder die Autorschaft von Essays, Slogans und anderen Medienprodukten ging, um die Erbfolge der Herrscherfamilie zu stützen.