Gedenken an Kriegsende im Bundeskanzleramt

Die Bundesregierung hat gestern im Kanzleramt mit einem Festakt der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa gedacht.

In ihren Reden erinnerten Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) an die damaligen Geschehnisse und spannten den Bogen in die Gegenwart zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine sowie zum Nahost-Konflikt. Beide mahnten, „niemals zu vergessen“ und die Demokratie zu verteidigen.

Aus dem „niemals vergessen“ müsse ein „niemals wieder machen“ resultieren, so Nehammer. „Warum das so notwendig ist, sieht man in Zeiten gerade wie jetzt“, so der Kanzler mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der „das Unrecht des Kriegsführens auf europäischen Boden“ zurückgebracht habe.

Nehammer und Kogler verurteilen Angriff auf Israel

Ein „klares Wort“ fand Nehammer auch zum Krieg im Nahen Osten: „Es ist unsere Aufgabe“, an der „Seite Israels zu stehen“, der Angriff der Hamas am 7. Oktober sei „Terror“ gewesen, so Nehammer.

„Der Terror setzt sich bis heute fort. Während wir hier die Feierstunde abhalten, werden immer noch Geiseln aus Israel von der Terrororganisation Hamas gefangen gehalten“, sagte Vizekanzler Kogler. „Das Selbstverteidigungsrecht Israels ist vollkommen unbestreitbar.“

Der Appell „nie wieder“ müsse mit Leben gefüllt werden, so Kogler. „Sonst ist das ein Placebo von der Sonntagsrede, es muss auch werktags gelten und es muss wirken als Medikament, sonst haben wir auch etwas falsch gemacht.“

Fest der Freude auf Heldenplatz

Zum zwölften Mal fand gestern Abend das Fest der Freude auf dem Heldenplatz in Wien statt. Die Wiener Symphoniker und eine Zeitzeugin erinnerten an die Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus.

Für Bundespräsident Alexander Van der Bellen war die Feierstimmung angesichts der starken Zunahme antisemitischer Vorfälle nicht ungetrübt. Bei Antisemitismus und Judenhass dürfe es „null Toleranz“ geben. Er rief in seiner Rede am Mittwochabend zu Zivilcourage auf. „Wir müssen Judenhass und Antisemitismus mit null Toleranz entgegentreten. Entschieden. Jeden Tag. Überall.“

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