Musiker und Produzent Steve Albini ist tot

Der US-Musiker Sänger, Tontechniker und Produzent Steve Albini ist tot. Albini, der eine Reihe von renommierten Alben der US-amerikanischen Alternativemusikszene produzierte, starb im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt in seinem Aufnahmestudio. Mitarbeiter seines Studios Electrical Audio bestätigten die Nachricht gestern gegenüber der Website Pitchfork.

Steve Albini
IMAGO/Brian Cassella

Albini war nicht nur Frontmann der Bands Big Black, Rapeman und Shellac, die alle die Grenzen des Post-Punk und Artrock ausloteten, sondern produzierte auch Alben für Bands wie Nirvana, Pixies, PJ Harvey sowie Jimmy Page und Robert Plant. Albini lehnte Streamingdienste ab und verzichtete darauf, Tantiemen für die von ihm produzierten Aufnahmen anderer Künstler und Künstlerinnen zu nehmen – mehr dazu auch in fm4.ORF.at.

Mit der Band Shellac bereitete er gerade „To All Trains“, das erste Album seit 2014, vor, es sollte kommende Woche veröffentlicht werden.

Geboren wurde Albini 1962 in Kalifornien. Seine musikalischen Inspirationen kamen aus der Punkbewegung, vor allem von den Ramones, aber auch von Bands wie Devo und Pere Ubu. Er übersiedelte in die Vororte von Chicago, um Journalismus zu studieren, und wurde in die Underground-Musikszene der Stadt hineingezogen. Er arbeitete für Fanzines und das Punklabel Ruthless Records.

Tätig für Pixies, PJ Harvey, Bush, Nirvana

Neben seiner eigenen Musik pflegte Albini sein Handwerk hinter dem Mischpult. Ein prominentes frühes Werk war „Surfer Rosa“, das Debütalbum der Pixies von 1988, gefolgt von zahlreichen anderen Produktionen, als die Grunge-Szene in den frühen 90er Jahren florierte. Zu seinen Major-Label-Veröffentlichungen zählen Alben von PJ Harvey, The Auteurs, Bush und vor allem Nirvana, die ihr drittes und letztes Studioalbum „In Utero“ 1993 mit ihm zusammen aufnahmen.

Albini wurde von Musikern und Musikerinnen für seinen unprätentiösen Ansatz verehrt, der die Absichten jedes Künstlers in den Vordergrund stellte, anstatt einen bestimmten Produktionsstil einzubringen. So wie Albini die Bevormundung der Musiker durch Produzenten ablehnte, war er ein scharfer Kritiker der Ausbeutung von Bands durch die Plattenfirmen und Manager. Insgesamt wirkte er als Tontechniker und Produzent an mehreren tausend Produktionen mit. Auch die mittlerweile aufgelöste Linzer Band Valina nahm mehrere Alben mit Albini auf.