Nach Angriffen: Stromversorgung in Ukraine eingeschränkt

Nach heftigen Angriffen auf die Energieinfrastruktur hat die Ukraine die Stromversorgung im Land eingeschränkt. Der staatliche Stromversorger Ukrenergo teilte heute mit, seine Zentrale sei aufgrund von „Stromknappheit“ infolge des Angriffs „gezwungen, die Stromversorgung für Industrie und Gewerbe“ von 18.00 bis 23.00 Uhr einzuschränken. Das werde in gleichem Umfang in allen Regionen des Landes geschehen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff in seiner allabendlichen Videobotschaft gestern als „vorsätzlich, kalkuliert und hinterhältig“. Russland habe mit fast 60 Raketen und mehr als 20 Schahed-Drohnen iranischer Bauart auf „lebenswichtige zivile Infrastruktur“ gezielt und „kein einziges militärisches Ziel“ ins Visier genommen.

Moskau argumentiert mit Vergeltung

Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete die Angriffe als Vergeltung für ukrainische Angriffe, mit denen das „Kiewer Regime“ versucht habe, russische Energieeinrichtungen zu beschädigen. Die Ukraine hatte in den vergangenen Monaten Ölraffinerien und Lager auf russischem Gebiet ins Visier genommen.

Ukrainische Behörden hatten Angriffe auf Energieinfrastruktur in mindestens sechs Regionen gemeldet. Die Angriffe richteten sich nach Angaben von Energieminister Herman Haluschtschenko gegen Stromerzeugungsanlagen in zahlreichen Regionen des Landes, darunter Poltawa, Saporischschja und Lwiw. Auch die Stadt Cherson im Süden des Landes war nach Angaben von Regionalgouverneur Olexandr Prokudin teilweise ohne Strom.