Bericht über „ethnische Säuberungen“ durch Miliz in Darfur

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft der sudanesischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) und ihren Verbündeten „ethnische Säuberungen“ in der Region Westdarfur vor. Das Ausmaß der Gewalt führe zu der Frage, ob die RSF große Teil der Volksgruppe der Massalit in Westdarfur töten wolle, heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht. Das würde auf einen möglichen Völkermord hinweisen.

Brutaler Machtkampf

Die RSF kämpft seit mehr als einem Jahr gegen die Regierungstruppen im Sudan. Ihr Kommandant Mohamed Hamdan Daglo liefert sich einen blutigen Machtkampf mit dem sudanesischen De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan. Die beiden Männer hatten sich einst gemeinsam an die Macht geputscht. Der Konflikt hat in den vergangenen zwölf Monaten die mittlerweile größte Flüchtlingskrise weltweit ausgelöst. Mehr als acht Millionen Menschen sind nach UNO-Angaben auf der Flucht.

Schon kurz nach Beginn des Konflikts hätten die RSF und mit ihr verbündete arabische Milizen von April bis Juni 2023 Dörfer der Volksgruppe der Massalit in El Geneina in Westdarfur gezielt angegriffen, heißt es in dem Bericht von HRW. Anfang November sei es zu einer weiteren Welle der Gewalt gekommen, darunter Vergewaltigungen, Folterungen und Plünderungen. Anfang Juni habe es ein Massaker an flüchtenden Massalit gegeben.