Geschenkt: Großes Interesse an Ziegen von italienischer Insel

Die kleine Mittelmeer-Insel Alicudi nördlich von Sizilien zählt 100 Einwohner und Einwohnerinnen und etwa 600 Wildziegen, die sich in den vergangenen Jahren stark vermehrt haben.

Da die Tiere sich auf der Insel derart stark ausgebreitet haben und auf Futtersuche in Gärten und Gemüsebeete eindringen, beschloss der Bürgermeister der Insel, die Ziegen zu verschenken. Interessensbekundungen trafen aus aller Welt ein.

Anträge für die Adoption der Tiere kamen vor allem aus Sizilien, aber auch aus mehreren anderen italienischen Ortschaften und aus dem Ausland. „Sogar aus Nigeria und den USA haben wir Anfragen erhalten“, berichtete Riccardo Gullo, Bürgermeister der Insel Lipari, unter deren Verwaltung Alicudi steht.

Fast alles schmeckt

Nächste Woche werden Experten damit beginnen, die ersten Wildziegen einzufangen, was angesichts der steilen Hänge auf der Insel nicht einfach sein wird. Die Tiere sollen dann für eine Quarantänezeit auf Sizilien gebracht werden, wo sie gezähmt werden sollen. Die Gemeinde reagiert damit auf die zunehmenden Proteste der Inselbewohner und der Urlauber wegen der Wildziegen, die auf Nahrungssuche kaum etwas auslassen.

„Die Ziegen ruinieren nicht nur Gemüsebeete, sondern auch die typischen Trockensteinmauern der Insel, die ohne Zement errichtet wurden“, berichtete der Bürgermeister. Knapp ein Viertel der Trockensteinmauern Alicudis, die als UNESCO-Kulturerbe anerkannt wurden, seien wegen der Tiere in Gefahr. Außerdem werfe ihre Anwesenheit in unmittelbarer Nähe von Siedlungen auch hygienische Fragen auf.