Mitgründer der Kanzlei um Panama-Papers gestorben

Der Mitbegründer der einstigen Kanzlei im Skandal um die Panama-Papers, Ramon Fonseca Mora, ist tot. Der 71-Jährige sei im Krankenhaus von Panama-Stadt gestorben, teilte seine Anwältin Guillermina Mc Donald gestern der Nachrichtenagentur AFP mit. Sie nannte keine weiteren Einzelheiten zur Todesursache. Fonseca sei schon seit einiger Zeit im Krankenhaus gewesen.

Der Panamaer Fonseca hatte zusammen mit dem aus Deutschland stammenden Jürgen Mossack in dem zentralamerikanischen Land die Kanzlei Mossack-Fonseca gegründet, über die Gelder illegal verschoben worden sein sollen.

Urteil noch ausständig

Gegen sie lief im April der Prozess wegen Steuervermeidung und Geldwäsche mittels Briefkastenfirmen in Panama-Stadt. Die Staatsanwaltschaft forderte zwölf Jahre Haft, das Urteil stand noch aus. 2018 erklärte die Kanzlei, das Geschäft wegen „irreparablen“ Imageschadens einzustellen.

Der Anklage zufolge waren Mossack und Fonseca dafür verantwortlich, über ihre Kanzlei die Gründung undurchsichtiger Firmen erleichtert zu haben, in denen etwa Manager des Siemens-Konzerns Millionen Euro außerhalb der eigentlichen Konten des Unternehmens deponiert haben sollen. Diese Gesellschaften sollen dazu gedient haben, Gelder aus Provisionszahlungen zu verstecken.

Viele prominente Namen

Ein internationales Rechercheteam rund um die „Süddeutsche Zeitung“ hatte unter dem Titel Panama-Papers im April 2016 seine Recherchen rund um den Skandal veröffentlicht. Die Recherchen, die auf der Auswertung von 11,5 Millionen Dokumenten aus der Kanzlei basierten, enthüllten auch die Namen von Prominenten, Politikern und Sportlern, die Vermögen vor dem Fiskus versteckt haben sollen.

Die Veröffentlichungen zu den Panama-Papers führten zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche. In der Folge traten der isländische Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson und der pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif von ihren Ämtern zurück.

Der „Spiegel“ zitierte Schätzungen, denen zufolge nach der Veröffentlichung der „Panama Papers“ mehr als 1,3 Milliarden Dollar (rund 1,2 Mrd. Euro) an Strafzahlungen und Steuern eingetrieben wurden.