Argentinien: Generalstreik gegen Sparkurs der Regierung

Mit einem landesweiten Generalstreik hat der argentinische Gewerkschaftsverband CGT gegen die harte Sparpolitik des ultraliberalen Präsidenten Javier Milei protestiert. Durch den Ausstand kamen gestern der öffentliche Nahverkehr sowie der Flugverkehr weitgehend zum Erliegen. Viele Geschäfte blieben geschlossen, auch Banken, Supermärkte, Schulen, Universitäten, die Müllabfuhr und die Post wurden bestreikt.

Eine leere Busstation in Buenos Aires (Argentinien) während eines Generalstreiks
picturedesk.com/AFP/Luis Robayo

Die Regierung kritisierte den zweiten Generalstreik in fünf Monaten. „Sie sollten aufhören zu nerven und anfangen zu arbeiten“, sagte Innenministerin Patricia Bullrich. Die konservative Politikerin bezeichnete die Arbeitsniederlegung als ein Zeichen der Schwäche.

In Buenos Aires wurden zwei Busse, die trotz des Streiks verkehrten, mit Steinen beworfen. Im Fernsehsender TN sagte ein Taxifahrer, der sich nicht an dem Streik beteiligte: „Wenn ich nicht arbeite, habe ich nichts zu essen. Ich muss arbeiten, um meine Familie zu ernähren.“

Polizisten auf dem leeren Jorge-Newbery-International-Airport in Buenos Aires (Argentinien) während eines Generalstreiks
picturedesk.com/AFP/Luis Robayo

Argentinien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 280 Prozent, und das Land steuert auf eine Rezession zu. Milei hat einen harten Sparkurs verordnet und zuletzt Tausende Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen, Subventionen gekürzt und Sozialprogramme abgewickelt. Der Generalstreik richtete sich unter anderem gegen eine Arbeitsrechtsreform, die derzeit im Senat diskutiert wird.