Junge Frau mit Pflanzen in einem Glashaus
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Klimagärtner & Co.

Lehrlingspaket bringt neue Schwerpunkte

Das nächste Jahr bringt einige neue Lehrberufe und Veränderungen in der Ausbildung. Am Freitag schickte das Wirtschaftsministerium das neue Lehrberufspaket in Begutachtung. Das beinhaltet etwa die neue Ausbildung zum „Klimagärtner“ oder zur „Klimagärtnerin“, andere Berufsbilder werden zeitgemäß überarbeitet.

Die Lehrlingsausbildung für einige Berufe soll sich bereits im nächsten Ausbildungsjahr ändern. Betroffen davon werden rund 2.400 Lehrverhältnisse sein, hieß es am Freitag in einer Presseaussendung, also ein vergleichsweise eher kleiner Teil. Für einige Berufsbilder bringt da Paket dennoch Neuerungen und immerhin auch drei neue Berufe.

Die sind im weiteren Sinn im Bereich Innovation und Klima angesiedelt und heißen Faserverbundtechnik, Fernwärmetechnik und Klimagärtner bzw. Klimagärtnerin. In den Lehrberufen Elektronik, Holztechnik, Metalldesign sowie Vermessungs- und Geoinformationstechnik ist eine Überarbeitung der Berufsbilder vorgesehen, diese wurden „neu ausgerichtet“, heißt es, und betreffen insgesamt etwa 1.300 Lehrlinge, die meisten davon (800) in Elektronik.

Vom Ausbildungsversuch zum Regellehrberuf

Für angehende Hotel- und Restaurantfachkräfte und Absolventen der Steinmetztechnik sollen die Regelungen zu den Lehrabschlussprüfungen neu erlassen werden. Geplant ist schließlich, dass die Ausbildungsversuche für Bauwerksabdichtungstechnik, Fahrradmechatronik, Maskenbildnerin bzw. Maskenbildner, Nah- und Distributionslogistik sowie Sportgerätefachkraft in Regellehrberufe überführt bzw. zumindest als Pilotprojekte verlängert werden. Evaluierungen seien hier positiv ausgefallen, heißt es in der Aussendung.

Lehre und Fachkräftemangel

Die Begutachtungsfrist endet am 7. Juni, die entsprechenden Verordnungen sollten dann noch im Juli in Kraft treten, damit sie im Ausbildungsjahr 2024/25 bereits umgesetzt werden können. „Mit modernen Lehrberufen wollen wir die Lehre als besonders attraktive Ausbildungsform positionieren“, so ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher in der Aussendung.

Lehrling an einem Schraubstock
ORF/Christian Öser
Offensive in der Lehrlingsausbildung soll das Problem Fachkräftemangel lösen helfen

„Das neue Lehrberufspaket trägt zu diesem Ziel durch neue Berufsbilder und neue Lehrinhalte wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit bei.“ Der Fachkräftemangel betreffe nahezu alle Branchen, so Kocher. Die Lehrlingsausbildung sei ein wichtiges Element einer „umfangreichen Fachkräftestrategie“.

Mit Paketen wie dem am Freitag in die parlamentarische Begutachtung geschickten erhalten Lehrberufe in mehr oder minder regelmäßigen Abständen ein zeitgemäßes „Update“, neue Berufe kommen dazu, manchmal fallen auch welche weg, da sie nicht mehr gebraucht werden, Ausbildungsvorschriften werden bei Bedarf geändert.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Änderungen gibt es laut Aussendung des Ministeriums aktuell auch beim Wie der Ausbildung, neue „Ausbildungsordnungen“ orientierten sich an unterschiedlichen Kompetenzen (zusätzlich zur eigentlichen Fachausbildung) und gliederten sich in fachliche und fachübergreifende Kompetenzbereiche wie „Arbeiten im betrieblichen und beruflichen Umfeld“, „Qualitätsorientiertes, sicheres und nachhaltiges Arbeiten“, „Digitales Arbeiten“.

Nach Zahlen des Wirtschaftsministeriums aus der Aussendung wurden in Österreich mit Stand Ende April etwa 101.000 Lehrlinge ausgebildet. Das geschieht in Betrieben und parallel dazu in Berufsschulen, es herrscht Berufsschulpflicht, am Ende steht eine Lehrabschlussprüfung. Im April gab es auf dem Lehrstellenmarkt mehr Angebot als Nachfrage. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) kamen auf 8.183 sofort verfügbare Stellen 6.166 Interessenten.