Moderatorinnen auf Bühne
Reuters/Jessica Gow
Liveticker

Die ersten Finalisten stehen fest

„United By Music“: Unter diesem Motto geht heuer der 68. Song Contest in Malmö über die Bühne. Am Dienstag sind im ersten Halbfinale 15 von 37 Ländern um zehn Finaltickets angetreten. Österreichs Teilnehmerin Kaleen muss auf ihren Auftritt noch warten, sie tritt im zweiten Halbfinale am Donnerstag mit Startnummer sechs an.

Online seit 7. Mai 2024, 20.38 Uhr

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Eurovision Song Contest 2024 – Semifinale 1“, ORF1, 7. Mai 2024.

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“Here we go again" würden ABBA sagen:

Willkommen im Liveticker zum 68. Eurovision Song Contest

Hellö in Malmö

Gastgeberland ist heuer Schweden: Passenderweise genau 50 Jahre nach dem „Waterloo“-Sieg von ABBA hat der große Song-Contest-Zirkus seine Zelte in Malmö aufgeschlagen. Zum siebenten Mal bereits in Schweden, zum dritten Mal in Malmö.

So ein Zufall!

Man könnte Schweden schon auch unterstellen, diesen Coup im Jubiläumsjahr geplant zu haben: Mit „Euphoria“-Star Loreen und „Tattoo“ ging man im Vorjahr auf Nummer siegessicher.

Zeichnet sich hier etwa eine Serie ab?

Politik spielt immer eine Rolle

Ganz einfach sind die Umstände heuer aber nicht. Auch wenn die Europäische Rundfunkunion (EBU) nicht müde wird zu betonen, dass der Song Contest eine unpolitische Veranstaltung ist, lässt sich natürlich das Weltgeschehen auch nicht ganz ausblenden. Angesichts des Gaza-Krieges gehen die Wellen hoch: Es gab Proteste gegen die Teilnahme Israels, auch diese Woche sind Demos angekündigt – mehr dazu in Zwischen ABBA-Party und Israel-Aufregung.

Mitkommentieren?

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Wer überzeugt, wer nicht? Hier geht’s zur Debatte.

Eine Orientierungshilfe für den Abend

Die Startreihenfolge im ersten Semifinale

Land Interpretin/Interpret Song
1. Zypern Silia Kapsis "Liar"
2. Serbien Teya Dora "Ramonda"
3. Litauen Silvester Belt "Luktelk"
4. Irland Bambie Thug "Doomsday Blue"
5. Ukraine Alyona Alyona & Jerry Heil "Teresa & Maria"
6. Polen Luna "The Tower"
7. Kroatien Baby Lasagna "Rim Tim Tagi Dim"
8. Island Hera Björk "Scared Of Heights"
9. Slowenien Raiven "Veronika"
10. Finnland Windows95man "No Rules"
11. Moldawien Natalia Barbu "In the Middle"
12. Aserbaidschan Fahree feat. Ilkin Dovlatov "Özünle Apar"
13. Australien Electric Fields "One Milkali (One Blood)"
14. Portugal Iolanda "Grito"
15. Luxemburg Tali "Fighter"

Kaleen kann sich noch einraven

Österreicherin Kaleen wird mit „We Will Rave“ heuer erstmals demonstrieren, dass wir auch tanzen können. Aber erst am Donnerstag.

Los geht’s!

Der Dresscode wird vorgetanzt

Zur Einstimmung präsentieren die schwedischen Gastgeber drei mittelgroße Hits aus der Bewerbsgeschichte: Eleni Foureira sang 2018 „Fuego“. Jetzt und hier noch einmal.

Ein Herr darf auch mitmachen, Eric Saade, 2011 für Schweden im Einsatz. „I will be popular“, sang er damals. Naja.

Und jetzt die Spanierin Chanel von 2022 mit „SloMo“. Wie Foureira mit großem Körpereinsatz und relativ textilfrei. Damit – so viel darf man verraten – wird der heurige Dresscode vorgegeben.

Die Moderatorinnen

Durch den Abend führen Petra Mede und Malin Akerman – man darf auf trockenen, schwedischen Humor hoffen.

Das Publikum entscheidet

Wie im Vorjahr haben die Jurys erst im Finale etwas zu sagen und steuern dort die Hälfte der Punkte bei. In den Semifinalen entscheidet nur das Publikum per Televoting.

Dancecontest?

Silia Kapsis aus Zypern eröffnet mit „Liar“ das erste Halbfinale, wie es sich gehört: Sie gibt programmatisch den Takt vor. Flotte Beats, viel Getanze, gern auch als Gesangsersatz. Das nimmt spätestens seit dem Vorjahr überhand.

Australien-Performer auf Bühne
APA/AFP/Tt News Agency/Jessica Gow

Come on, Baby

Mit 17 Jahren ist Silia heuer die jüngste Teilnehmerin, und sie singt recht altersgemäß über Datingprobleme. Was reimt sich auf Liar? Wussten schon The Doors: higher und fire.

Die Basics sind geklärt

Dora und Flora

Nach zwei mutigeren serbischen Jahren (Händewaschen-Geklatsche 2022 und ein schlafwandlerischer Trent-Reznor-Verschnitt 2023) geht es das Land heuer sehr beschaulich an. Teya Dora besingt in „Ramonda“ eine Blume namens Nathalia-Felsenteller.

Serbien-Performer auf Bühne
Reuters/Jessica Gow

Stoak wia a Fösn?

Zur Illustration hat Teya Dora ihren Felsen mitgebracht. Der Melancholie nach muss die Blume jedenfalls mindestens vom Aussterben bedroht sein. Und es schneit. Es geht aber nicht ums Klima, sondern um Frieden.

Irgendwie traurig

Doping durch die Nase

Silvester Belt aus Litauen kann mit „Luktelk“ den Spagat: depressiver Inhalt, fröhlicher Tanz. Aber auch hier schon wieder: Tanzpausen zwischen dem Gesang. Das erklärt das Nasenpflaster, das erhöht die Sauerstoffzufuhr.

Litauen-Performer auf Bühne
AP/Martin Meissner

Psychotest für Coronavirus-Geschädigte

Wer noch immer versucht, die Pandemie zu verarbeiten, ist sich sicher: Lockdown, Lockdown.

Immer diese ablenkenden Details

Aberakadabera, wo san meine Hawera?

Erst Startnummer vier, und es wird schon wirklich schwierig. Bambie Thug aus Irland ist eine nonbinäre Person, Hexe (Eigenbezeichnung!) und praktiziert Ouija-Pop (Eigendefinition) mit Zaubersprüchen und echten(?) Kerzen. Das Schlimmste daran ist eigentlich, dass das ernst gemeint sein soll.

Irland-Performer auf Bühne
AP/Martin Meissner

Sad tsi Saw?

Wie würde die Nummer wohl klingen, wenn man sie rückwärts abspielt? Oder ist es schon die Rückwärtsversion? Vielleicht davon:

Hexen hexen

Angst!!

Nicht voten! (Geht aber heute eh nicht aus Österreich)

Jetzt kommt eine Nummer außer Konkurrenz. Großbritannien braucht sich nicht mehr zu qualifizieren, wenn man sich (sehr) großzügig finanziell am Bewerb beteiligt, ist man direkt im Finale. Diese Ausnahme gibt es aber nur für fünf Länder und das jeweilige Gastgeberland.

Eine Frage der Perspektive

Olly Alexander mit „Dizzy“ ist ein bisschen sehr auf Tuchfühlung mit seinen Tänzern.

Irgendwie auch spooky

Exorzismus, jetzt!

Nach dem Satanischen kommt die religiöse Katharsis aus der Ukraine. Rapperin Alyona Alyona und Sängerin Jerry Heil besingen in „Teresa & Maria“ – na wen wohl? Richtig: Mutter Teresa und die Jungfrau Maria, als Ode an das weibliche Durchhaltevermögen.

Ukraine-Performer auf Bühne
AP/Martin Meissner

Bergpredigt

Auch in der Inszenierung bleibt es biblisch: Der Berg kommt zu den Prophetinnen. Laizistische Lesart: Die Ukraine will auch heuer wieder hoch hinaus.

Zeit an Gott zu denken?

Von der Bibel jetzt nach Babel

Luna aus Polen will die Baumeisterin ihres Lebens sein und sich einen Turm bauen. Wir bleiben bibelfest und wissen: Das ist gar nicht ungefährlich.

Polen-Performer auf Bühne
APA/AFP/Tt News Agency/Tt/Jessica Gow

Stimmlich mit viel Luft nach oben

Schach? Matt!

Ähnlich lose Assoziationen hatte wohl auch die polnische Delegation beim Bühnendesign. Hm, was fällt uns zu Turm ein??

Brain Drain

Genau zur Halbzeit jetzt der Favorit des Jahrgangs: Baby Lasagna aus Kroatien singt in „Rim Tim Tagi Dim“ über die Problematik der Landflucht. Stilistisch erinnert das ein wenig an den grünen, finnischen Kobold Käärijä aus dem Vorjahr. Der wurde letztlich Zweiter. Mal schaun.

Kroatien-Performer auf Bühne
Reuters/Jessica Gow

Kroatische Spitzen

Kroatien polarisiert

Hoch wird sie’s nicht gewinnen

Nach dem Buchmacherfavoriten jetzt die – laut Wettquoten – hoch gehandelte Anwärterin auf den letzten Platz: Hera Björk aus Island. Sie singt von Höhenangst, platzierungstechnisch muss sie die jedenfalls nicht haben.

Island-Performer auf Bühne
AP/Martin Meissner

Blast from the past

Island hat sich grob im Jahrzehnt geirrt. 1990 wäre das alles vielleicht gut gegangen. Und den billigen Trick, Björk zum Song Contest zu schicken, haben auch alle durchschaut.

Irgendwie, naja

Ach, Deutschland

Deutschland hätte es in den vergangenen Jahren wahrscheinlich nur sehr, sehr selten ins Finale geschafft, wenn es nicht fix gesetzt gewesen wäre. Wäre das heuer anders? Mit dem Auftritt von Isaak und „Always On The Run“ können wir uns schon mal ein Bild machen.

Deutschland-Performer auf Bühne
Alma Bengtsson

Spiel mit dem Feuer

„Eye of the Tiger“

Stimmgewaltig im brennenden Haus, wobei den Song – oder Teile davon – hat man auch schon öfter gehört. Der Strophenbeginn klingt nach „Eye of the Tiger“. „Eh. Na. Na eh.“

Kündigungsgrund

Kaum hat man sich fünf Nummern später von Irlands Performance erholt, wird es wieder gruselig. Raiven aus Slowenien singt in „Veronika“ auch über eine Hexe. Die vielleicht geschobene Auswahl sorgte in Slowenien für den Rücktritt des Unterhaltungschefs des Fernsehens. Dafür?!?

Slowenien-Performer auf Bühne
Reuters/Jessica Gow

Blubb, blubb

Eins muss man ihnen lassen. Das Motiv Wasserleiche wurde hier sehr überzeugend auf die Bühne gebracht.

Das kam jetzt nicht sooo gut an

Finnische Fenster – wie aus dem Ei gepellt

Immerhin eine Stimmungsaufhellung jetzt. Wer erinnert sich nicht gerne an Windows95? Der Finne Windows95man offensichtlich schon. Microsoft selbst offensichtlich weniger. Das Logo musste „verpixelt“ werden, tut der Heiterkeit aber keinen Abbruch.

Finnland-Performer auf Bühne
AP/Martin Meissner

Zustimmung!

Keine tote Hose

Leider können weder Windows95man noch der dazu engagierte „Sänger“ Henri Piispanen singen. Aber: Who cares, wenn man ein Hotpant-Feuerwerk haben kann?

Doppelt hält nicht besser

Nicht nur Island setzt heuer auf eine Wiedergängerin: Natalia Barbu aus Moldawien war 2007 schon dabei. Dass sie dieses Mal an ihr damaliges Abschneiden als Zehnte anschließen kann, ist unwahrscheinlich.

Moldawien-Performer auf Bühne
Reuters/Jessica Gow

Vergeigt

Eine halbe Geige und Fake-Flügel werden das Ding auch nicht mehr retten.

„Teilgenommen“

Eh fesch

Und jetzt der letzte Beitrag, für den heute niemand anrufen braucht: die norwegischen Zwillinge aus Schweden. Fix im Finale können sie heute noch in Ruhe üben. Epileptiker sollten jetzt eher wegsehen.

Schweden-Performer auf Bühne
Alma Bengtsson

Unvergesslich? Wird sich zeigen!

Schweden heuer eher unschwedisch

Premiere

Darauf durfte man lange warten: Fahree feat. Ilkin Dovlatov singen erstmals beim Song Contest einen Beitrag auf Aserbaidschanisch. Teilweise zumindest. Es geht jedenfalls um Maskulinität und Gefühle.

Aserbaidschan-Performer auf Bühne
Reuters/Jessica Gow/Tt

Warum nur das Outfit?

Die Anzüge haben wir heute auch schon mehrfach gesehen. Aserbaidschan konnte das schon einmal besser. Wiederhören am Samstag unwahrscheinlich.

Schwierig, schwierig

Es regnet Liebe

Es plätschert weiter – mit ähnlich geringen Erfolgsaussichten sind Electric Fields den langen Weg aus Australien angereist. „One Milkali (One Blood)“ setzt auch auf große Gefühle mit geringem Effekt.

Australien-Performer auf Bühne
Reuters/Jessica Gow

Didgeridoo = Kopfweh

Auch wenn der Song das heurige Motto „United in Music“ eins zu eins umsetzt, wird es auch das Didgeridoo diesmal nicht retten – und der Bonus als exotischer Gast hat sich im neunten Jahr der Teilnahme schon abgenutzt.

Meme-Potenzial!

Keine Grautöne

Nach viel Gold und Glitzer setzt Portugal auf puristisches Schwarz-Weiß. Iolanda singt in „Grito“ über ihre Persönlichkeitsentwicklung.

Portugal-Performer auf Bühne
AP/Martin Meissner

Gedächtnisübung, fehlgeschlagen

Ein Song wie die 80er Jahre: Wer sich daran erinnert, war nicht dabei.

Gut, wir sind uns alle einig

Comeback!

Apropos nicht dabei: Gründungsland Luxemburg macht heuer zum ersten Mal seit fast 30 Jahren wieder mit. Damals war der Song Contest noch stark französisch geprägt, und das schlägt jetzt auch in Talis Song „Fighter“ durch, da wechselt sie zwischen Englisch und Französisch hin und her.

Luxemburg-Performer auf Bühne
APA/AFP/Tt News Agency/Jessica Gow

Entweder und

„He, Tali, willst du in Malmö ein Chanson oder eine flotte Tanznummer singen?“ „Ja!“

Nebensächlichkeiten?

Und das war’s schon wieder

Ging aber eigentlich eh ganz flott heute.

Johnny Logan singt Loreen

Fun Fact: Am Nachmittag waren Logans Haare noch nicht ergraut. Doch dann kam der irische Beitrag.

Als kleine Erinnerungshilfe – der Ultraschnelldurchlauf

Mit dem gewohnten ORF.at-Service: ohne Ton

Spätestens beim Schnelldurchlauf wird klar

Die zweite Hälfte des heutigen Semifinales ist schon deutlich abgefallen. Das zweite Halbfinale am Donnerstag gilt als das stärker besetzte.

Das Voting ist beendet

Jetzt wird gezählt und in ungefähr 15 Minuten erfahren wir, wer ins Finale kommt und wer nicht. Das geht dann recht schnell – die Reihung wird erst nach dem Finale bekanntgegeben. Man will ja niemanden beeinflussen.

Zehn kommen weiter, fünf fahren nach Hause. Böse Zungen behaupten: Umgekehrt wäre es auch ok.

Währenddessen in der Halle

Das dauert jetzt länger

Benjamin Ingrosso ist mittlerweile eine größere Nummer in Schweden – und darf daher ein recht langes Medley beisteuern.

Beim Song Contest 2018 lief es nicht so prächtig.

Die Erkenntnisse des Abends

So, Aufmerksamkeit bitte

Die Ergebnisse sind überprüft. Martin Österdahl von der EBU darf bestätigen, dass alles seine Richtigkeit hat. Und dann wird nicht mehr lange gefackelt.

Als erstes Land weiter ist:

Serbien! (echt?)

Auch weiter: Portugal

Die nächste Überraschung

Slowenien

Langsam wird es spooky.

Und die Ukraine ist natürlich weiter

Litauen

Lockdown!

Finnland auch am Samstag dabei

War logisch.

Zypern

War auch zu erwarten.

Kroatien, der Favorit ist natürlich qualifiziert

Irland

Hat sich ins Finale gehext.

Und zuletzt: Luxemburg!

Ausgeschieden sind

Polen, Australien, Moldawien, Aserbaidschan und Island

Einige kleine Überraschungen gibt es schon

Polen ist eigentlich im Finale erwartet worden, Slowenien, Serbien und Portugal haben eher als Wackelkandidaten gegolten.

Es gibt Änderungswünsche

Portugal kann sein Glück nicht fassen

Jubelnde Portugiesen
AP/Martin Meissner

Thank you for the music

Das ORF.at-Ticker-Team verabschiedet sich an dieser Stelle – am Donnerstag geht es dann mit den restlichen 16 Halbfinalisten weiter. Mit dabei dann auch Kaleen – es wird spannend!