Festung Salzburg und eine Installation von fünf Künstlern zu „100 Jahre Salzburger Festspiele“
APA/Barbara Gindl
Jubiläumsjahr

130 Stunden Festspiele im ORF

Mehr als 130 Stunden Programm, davon 55 im Fernsehen und 76 Stunden Radio, bietet der ORF anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Salzburger Festspiele. Schon am ersten Festspieltag, dem 1. August, überträgt ORF 2 den „Jedermann“ live-zeitversetzt um 21.15 Uhr.

„Das sind historische Salzburger Festspiele, das kann man jetzt schon sagen“, sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Vieles vom umfassenden Paket, das man geschnürt habe, sei zudem unabhängig vom Corona-Geschehen. „Wir sind auch schon vor der Eröffnung dabei“, verwies Wrabetz auf das Symposium „Kultur der Verfassung, Verfassung der Kultur“, das ORF III am 24. Juli live um 11 Uhr übertragen wird. Neben der Übertragung des „Jedermann“ werden auch beide Opern, „Elektra“ und „Cosi fan tutte“, aufgezeichnet und ausgestrahlt („Cosi“ am 7.8., „Elektra“ am 10.8., jeweils auf ORF 2).

Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler erinnerte daran, dass die Festspiele auch 100 Jahre Kulturgeschichte und 95 Jahre Fernsehgeschichte bedeuteten, Intendant Markus Hinterhäuser erzählte von seinen ersten Festspiel-Erfahrungen als Bub mit Radioübertragungen, bei denen ihm alleine schon die viersprachige Ansage imponiert habe, und würdigte das „großzügige Mitdenken von ARTE und ORF“ bei der Gestaltung des Programms.

„Der Lappen geht hoch, es geht weiter“

„Wir zählen ja zu den Corona-Kriegsgewinnlern“, meinte Wolfgang Bergmann, Geschäftsführer von ARTE Deutschland, unter Verweis auf hohe Seherzahlen und Zugriffsraten: „Das Zeichen, das von Salzburg ausgeht, möge sich möglichst viral über Europa ausbreiten“, wünschte er sich. Vielen Künstlern und Kulturinstitutionen gehe es schlecht. „Das wird so schnell auch nicht vorbei sein. Deswegen ist das Beste, was man tun kann, zu zeigen: Der Lappen geht hoch, es geht weiter!“

Jan Mojto von Unitel, die heuer mit „Elektra“ und „Jedermann“ erstmals auch Kino-Liveübertragungen der Salzburger Festspiele ermöglichen, nannte die Salzburger Festspiele aufgrund der 160 Produktionen, die man seit den 1950er-Jahren aufgezeichnet habe, „die am besten dokumentierten Festspiele der Welt. Die Ewigkeit sind wir!“ „Mozart 22“ habe man 2006 im damals völlig neuen HD-Standard aufgezeichnet, dieses Jahr zeichne man in Ultra-HD auf: „Das ist der Standard der Zukunft, viermal so gut wie HD“.

Dokumentation über Festspielgründung

Als ganz besonderes Zuckerl kündigte ORF-Programmintendantin Kathrin Zechner die Dokumentation von Beate Thalberg „Das große Welttheater – Salzburg und seine Festspiele“ (am 1. August um 20.15 Uhr auf ORF 2) an: „Der langjährige Diener von Max Reinhardt, ein gewisser Franz Swatosch, grandios gespielt von Florian Teichtmeister, öffnet die Tür zu Schloss Leopoldskron und lässt uns an einer ganz besonderen Tischgesellschaft teilnehmen – mit den wirklichen Persönlichkeiten, nicht mit Schauspielern…“

Ö1-Schwerpunkt mit 14 Übertragungen

Ö1 überträgt heuer 14 Konzerte und Opern der Salzburger Festspiele und widmet dem Jubiläum „100 Jahre Salzburger Festspiele“ bereits von 11. bis 19. Juli einen Schwerpunkt mit 34 Sendungen und einem „Ö1 Festspieltag“ am 18. Juli. Außerdem erscheint in der Edition Ö1 eine CD mit Schlüsselszenen aus der Salzburger Festspielgeschichte und legendären Stimmen.

Gesendet werden unter anderem Beiträge über „Die Salzburger Festspiele als ‚Wallfahrtsort‘“, „Jedermann liest Lyrik“ (Gedichtinterpretationen der sieben „Jedermänner“ Attila Hörbiger, Will Quadflieg, Klaus Maria Brandauer, Helmuth Lohner, Gert Voss, Peter Simonischek und Cornelius Obonya), einen Rundgang durch die im Aufbau befindliche Ausstellung „100 Jahre Salzburger Festspiele“ oder ein Porträt des langjährigen Pressesprechers der Salzburger Festspiele Hans Widrich. Unter dem Titel „Jedermanns Juden“ erzählt die Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Danielle Spera, über jüdische Protagonisten in der hundertjährigen Geschichte der Salzburger Festspiele.

Der „Ö1 Festspieltag“ am 18. Juli beleuchtet die 100-jährige Festspielgeschichte aus noch mehr Blickrichtungen. Nach einer „Langen Nacht der Neuen Musik bei den Salzburger Festspielen“ sind im live aus der SalzburgKulisse im Haus für Mozart übertragenen „Ö1 Klassik-Treffpunkt“ (10.05 Uhr) Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zu Gast.