US-Pastor frei: Türkei betont Unabhängigkeit

Die türkische Regierung betont nach dem Urteil gegen US-Pastor Andrew Brunson, die Entscheidung sei nicht auf Druck von außen hin gefallen. „Kein türkisches Amt, allen voran unser Präsident, hat all den Zwängen, Drohungen und unverschämten Aussagen nachgegeben“, sagte heute der Sprecher der Regierungspartei AKP, Ömer Celik.

USA erhöhten Druck

Die USA hatten in den vergangenen Wochen immer wieder den Druck auf die Türkei erhöht und betont, wie wichtig die Freilassung des Pastors für die schwer angespannten Beziehungen sei. Im Sommer hatte US-Präsident Donald Trump Sanktionen und Strafzölle gegen die Türkei verhängt, um Brunson freizubekommen. Die türkische Landeswährung Lira war daraufhin in eine schwere Krise gestürzt.

Ein Gericht im westtürkischen Izmir entließ jetzt den seit zwei Jahren in der Türkei festgehaltenen US-Pastor aus dem Hausarrest und ermöglichte ihm, auszureisen. Eine gleichzeitig verhängte Haftstrafe muss Brunson somit nicht antreten.

Trump feierte die Freilassung des zwei Jahre lang in der Türkei festgehaltenen Brunson als großen Erfolg und lässt ihn nun auf schnellstem Weg zu sich bringen. In der Nacht legte Brunson einen kurzen Zwischenstopp in Deutschland ein, wo ihn US-Botschafter Richard Grenell empfing. Später wird Brunson im Weißen Haus erwartet.

Pastor Andrew Brunson mit seiner Frau Norine Brunson bei ihrer Ankunft am Flughafen von Adnan Menderes
AP/Emre Tazegul

„Er hat viel durchgemacht, aber nun ist er auf dem Weg zurück“, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Ohio. Seine Regierung habe bereits mehrfach Freilassungen von US-Bürgern erreicht – so auch bei Brunson, sagte Trump. „Wir holen viele Leute zurück.“

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