Macron und Merkel gedenken Kriegsendes in Compiegne

Mit einer symbolischen Zeremonie haben Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Frankreich an das Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren erinnert. Beide besuchten heute gemeinsam die Waldlichtung bei Compiegne nordöstlich von Paris, wo die Deutschen am 11. November 1918 den Waffenstillstand mit den Alliierten unterzeichneten und damit ihre Kapitulation besiegelten. Es ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass eine deutsche Regierungschefin diesen Ort besucht.

In der nationalen Gedenkstätte bei Compiegne legten Merkel und Macron einen Kranz nieder und weihten eine Gedenkplakette ein, welche die „Bedeutung der deutsch-französischen Aussöhnung im Dienste Europas und des Friedens“ würdigt.

Gedenken an Ende des Ersten Weltkrieges

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzten ein Zeichen der Versöhnung.

Zudem trugen sich beide in das Goldene Buch der Gedenkstätte ein. Dafür begaben sie sich in einen Nachbau des Eisenbahnwaggons, in dem der alliierte Oberkommandeur Ferdinand Foch den Deutschen 1918 die Friedensbedingungen überbracht hatte. Nach dem deutschen Einmarsch in Frankreich 1940 ließ Adolf Hitler denselben Waggon auf die Lichtung schaffen und diktierte den Franzosen dort persönlich die Kapitulation. Aus Macrons Umfeld hieß es, der „Ort der Revanche“ werde durch den gemeinsamen Besuch mit Merkel zum Ort der „allerletzten Versöhnung“ zwischen beiden Ländern.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron unterzeichnen das Goldene Buch
APA/AFP/Philippe Wojazer
Merkel und Macron im Nachbau des Waggons

Der historische Eisenbahnwaggon war von den Nazis einst nach Deutschland gebracht und im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Heute ist die Lichtung bei Compiegne ein Gedenkort. Dort ist ein Nachbau des Waggons zu sehen. Für das Wochenende hat Macron insgesamt rund 70 Staats- und Regierungschefs nach Paris eingeladen, darunter auch US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin.

Macron dockt bei EU-Wahl bei Liberalen an

Am Vortag der Feierlichkeiten wurde nach wochenlangen Spekulationen eine wichtige Entscheidung für die EU-Wahl im kommenden Mai bekannt: Macrons En-Marche-Bewegung wird ein Bündnis mit der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) eingehen.

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