Brasiliens neuer Präsident kündigt radikalen Neuanfang an

Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro hat zum Amtsantritt einen radikalen Neuanfang in der Politik seines Landes angekündigt. Er wolle die Regierung „säubern“ und Schluss machen mit einer Politik, die „Korruption und Ineffizienz nach Brasilien gebracht hat“, sagte der ultrarechte Politiker am Silvesterabend (Ortszeit) in einem Interview mit Record TV.

Brasilianscher Präsident Jair Bolsonaro
APA/AFP/Mauro Pimentel

Er wolle den Regierungsapparat stutzen und eine „größtmögliche Entbürokratisierung“ durchsetzen, fuhr Bolsonaro fort. Bolsonaros Amtszeit beginnt laut Verfassung mit dem 1. Jänner. Er soll heute Mittag (Ortszeit) in einer Zeremonie förmlich ins Amt eingeführt werden. Zu der Feier auf der Esplanada dos Ministerios in der Hauptstadt Brasilia werden bis zu 500.000 Menschen erwartet.

Lob für Militärdiktatur

Der ehemalige Fallschirmjäger und langjährige Abgeordnete Bolsonaro hatte im Oktober die Präsidentschaftswahl gewonnen und genießt auch jetzt noch hohe Zustimmungswerte. 57 Millionen Brasilianer, 55 Prozent, hatten den rechtsradikalen Kandidaten in der Stichwahl zum Präsidenten gewählt.

Gegner prangern seine rassistischen, frauen- und homosexuellenfeindlichen Äußerungen an sowie sein unverblümtes Lob für die Militärdiktatur der Jahre 1964 bis 1985. Seine Anhänger sehen in ihm eine Art Retter des Vaterlandes, seine glühendsten Fans nennen ihn gar „o mito“ (der Mythos).

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