Heumarkt: Scharfe Kritik an Wiens Bürgermeister

Scharfe Kritik ist heute von der Wiener Opposition nach dem Bekanntwerden des Gutachtens des Denkmalrats ICOMOS zum Heumarkt-Projekt gekommen. Der Bericht stellte fest, dass das Hochhausprojekt in der Wiener Innenstadt – sollte es wie geplant umgesetzt werden – den UNESCO-Weltkulturerbestatus der Stadt gefährdet. FPÖ und ÖVP warfen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) „Untätigkeit“ nun vor.

Pressekonferenz angekündigt

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) laden morgen zu einer Pressekonferenz zum Thema. „Als Bürgermeister der Bundeshauptstadt hat sich Genosse Ludwig für die positive Entwicklung Wiens einzusetzen, anstatt bei drohender Negativveränderung in Untätigkeit zu verharren“, so Johann Gudenus, geschäftsführender Landesparteiobmann der Wiener FPÖ in einer Aussendung.

Auch Stadtrat Markus Wölbitsch (ÖVP) kritisierte die Zurückhaltung des Bürgermeisters: „Wien ist mit seinen historischen Kulturstätten ein Juwel, das es zu schützen gilt. Doch von Bürgermeister Ludwig gibt es weder eine Wortmeldung noch eine konkrete Handlung, um sich aktiv für das Weltkulturerbe einzusetzen. Rot-Grün setzt damit das Weltkulturerbe in Wien aufs Spiel.“

Zinggl warnt vor „Aufschiebungsmanöver“

Jetzt-Kultursprecher Wolfgang Zinggl warnte in einer Aussendung zudem vor einem erneuten „Aufschiebungsmanöver“ Blümels: „Es geht nicht mehr um einen Dialog mit der Stadt Wien, der UNESCO oder gar dem Spekulanten (Michael, Anm.) Tojner über Bauhöhen. Es geht jetzt darum, dass die aktuelle Flächenwidmung gesetzes- und völkerrechtswidrig ist. Die Stadt Wien muss die fatale Flächenwidmung, die Hochhäuser erlaubt und den völkerrechtlichen Vereinbarungen widerspricht, ein für alle Mal zurücknehmen.“

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