Russland-Wahl: Putin gab Stimme ab

Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei der Stimmabgabe in Moskau erklärt, für jemanden gestimmt zu haben, den er selbst nicht kennt. „Aber ich hoffe, er ist ein guter und ordentlicher Mensch“, sagte Putin laut Agentur Interfax heute. In der russischen Hauptstadt waren 7,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, die 45 Abgeordneten des Stadtparlaments zu wählen.

Der russische Präsident Wladimir Putin
APA/AFP/Alexey Nikolsky

Das Stadtparlament wird von der Kreml-Partei Geeintes Russland dominiert. Offiziell tritt kein Politiker für diese Partei an. Gewählt werden zudem 16 regionale Gouverneure und die Parlamente in 13 Regionen.

Oppositionelle riefen zu Protest auf

Oppositionelle riefen unterdessen zur Stimmenabgabe gegen Geeintes Russland auf. Der führende Oppositionspolitiker Alexej Nawalny rief die Moskauer auf, strategisch klug zu wählen und ihre Stimme denjenigen Politikern zu geben, die die besten Aussichten haben, die kremltreuen Kandidaten zu schlagen. „Der einzige Weg, Nein zu sagen, ist ein koordiniertes Votum für die stärksten Rivalen der Kandidaten von Geeintes Russland“, erklärte der 43-Jährige.

Die Chefin des Analyseinstituts R.Politik, Tatjana Stanowaja, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Wahlkampf habe eine wachsende Kluft offenbart zwischen den russischen Behörden, die den Status quo erhalten wollten, und Bürgern, die sich einen politischen Wandel wünschten. „Die Wahl des Moskauer Parlaments ist zu einem Lackmustest für die Fähigkeit der Behörden geworden, diese neue Realität anzuerkennen“, so Stanowaja.

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