Saudis sehen „ziemlich sicher“ Iran hinter Angriffen

Saudi-Arabien hat nach eigenen Angaben kaum Zweifel, dass der Iran hinter den Angriffen auf die größte Ölraffinerie des Landes steckt. Es sei so gut wie sicher, dass der Iran die Attacken unterstützt habe, sagte der saudi-arabische Botschafter in London, Prinz Chalid bin Bander bin Sultan Al Saud, heute der BBC.

Sein Land wolle aber nicht übereilt handeln. „Denn das Letzte, was wir brauchen, ist ein weiterer Konflikt in der Region.“ Saudi-Arabien versuche gemeinsam mit den USA, Großbritannien, den Vereinten Nationen und anderen Partnern, die Lage aufzuklären und herauszufinden, woher die Angriffe gekommen seien.

Die USA vermuten, dass der Iran hinter den Angriffen steckt, was die Führung in Teheran zurückweist. Die beiden Staaten liegen auch wegen des iranischen Atomprogramms im Clinch. Bekannt zu den Angriffen hatten sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Jemen.

Teheran dementiert erneut

Teheran wies die Vorwürfe einer Verwicklung heute erneut entschieden zurück. „Wir wollen keinen Konflikt in der Region“, sagte Präsident Hassan Rouhani. Verteidigungsminister Amir Hatami sagte laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Tasnim, der Iran habe bei den Angriffen am Wochenende keine Rolle gespielt. Die Lage sei klar: Der Konflikt herrsche zwischen zwei Ländern, dem Jemen und Saudi-Arabien. In einem offiziellen Schreiben an die US-Regierung wies der Iran zudem ein weiteres Mal jegliche Beteiligung zurück. Zugleich verurteilte Teheran darin die Vorwürfe aus Washington.

Indessen wird US-Außenminister Mike Pompeo heute in Saudi-Arabien erwartet. Pompeo sei auf dem Weg in das Königreich, um dort über die Reaktion auf die Luftangriffe zu beraten, sagte Vizepräsident Mike Pence.

Angriff überschattet Superbörsengang

Der saudi-arabische Ölriese Saudi Aramco will trotz der Attacken auf die Ölanlagen an seinem lange geplanten Börsengang festhalten. Investoren äußern aber Zweifel daran, ob der Zeitplan noch eingehalten werden kann.

Lesen Sie mehr …