Kroatische EU-Kommissionsanwärterin Suica unter Druck

Die kroatische EU-Kommissionsanwärterin Dubravka Suica kommt wegen Fragen über ihre Vermögensverhältnisse und politische Werte unter Druck. Die kroatische Nichtregierungsorganisation (NGO) Gong appellierte an die EU-Abgeordnete, bei den Hearings Suica, die in der neuen Kommission das Ressort Demokratie und Bevölkerung übernehmen und Vizepräsidentin werden soll, dazu zu befragen, berichteten kroatische Medien heute.

Suica soll Medienberichten zufolge über ein Vermögen von fünf Millionen Euro verfügen. Gong forderte die konservative Politikerin der regierenden HDZ-Partei zur Erklärung auf, wie sie in ihrer Karriere als öffentliche Bedienstete und Amtsträgerin so ein Vermögen verdient haben könnte.

Während es von Suica noch keinen Kommentar gab, stärkte Premier Andrej Plenkovic seiner Kandidatin den Rücken. Er kritisierte, dass Gong eine Kampagne gegen die kroatische Kommissionsanwärterin führt, und beschuldigte die NGO, ein verlängerter Arm der oppositionellen SDP zu sein. Die Vorwürfe hätten das Vertrauen der künftigen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen keineswegs erschüttern können, sagte der Premier gestern in Brüssel. Das Hearing von Suica im EU-Parlament findet am 3. Oktober statt.

Zwei Kandidaten von der Leyens abgelehnt

Von der Leyen musste unterdessen bereits einen herben Rückschlag hinnehmen: Sowohl die Kommissarsanwärterin aus Rumänien, Rovana Plumb, als auch der Kandidat aus Ungarn, Laszlo Trocsanyi, wurden gestern wegen Integritätsproblemen vom Rechtsausschuss des Europaparlaments mehrheitlich abgelehnt.

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