Frankreich lässt nach Messerattacke Geheimdienste prüfen

Nach der Messerattacke in der Polizeipräfektur in Paris soll untersucht werden, ob Anzeichen einer Radikalisierung des Tatverdächtigen erkennbar gewesen sind. Er habe die Geheimdienstaufsicht gebeten, eine eingehende Überprüfung der Aufdeckung und Behandlung von Radikalisierungsprozessen in allen an der Terrorismusbekämpfung beteiligten Geheimdiensten durchzuführen, erklärte Premierminister Edouard Philippe heute auf Twitter.

Die Prüfung solle zeigen, ob die Erkennungs- und Meldewerkzeuge in der Geheimdienstabteilung der Polizeipräfektur vorhanden waren und funktionierten, so Philippe. Ein „Nullrisiko“ gebe es nie, schrieb der Premier. „Aber wir müssen immer die Maschen des Netzes enger machen.“

Minister wird von Abgeordneten befragt

Frankreichs Innenminister Christophe Castaner sollte einem Bericht zufolge nach der tödlichen Messerattacke in Paris in der kommenden Woche Parlamentariern Rede und Antwort stehen. Der Minister werde in den kommenden Tagen von vier Abgeordneten der Nationalversammlung und vier Senatoren befragt, berichtete der Fernsehsender BFMTV in Berufung auf Parlamentskreise. Die Anhörung soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Täter war radikaler Islamist

Der Angreifer, der am Donnerstag im Polizeihauptquartier in der französischen Hauptstadt vier Menschen mit einem Messer tötete, hatte der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zufolge Kontakt zu mutmaßlich salafistischen Kreisen. Der 45-Jährige war demnach vor rund zehn Jahren zum Islam konvertiert und hatte in den Stunden vor der Tat religiöse Nachrichten mit seiner ebenfalls muslimischen Ehefrau ausgetauscht. Der Angreifer wurde erschossen.

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