Frankreich-Streiks: „Kein Waffenstillstand zu Weihnachten“

In Frankreich drohen nun auch Streiks zu Weihnachten: Die größte Bahngewerkschaft CGT-Cheminots erklärte heute, es werde „keinen Waffenstillstand zu Weihnachten“ geben, wenn die Regierung die umstrittene Pensionsreform nicht zurückziehe.

Durch die Ausstände war der Verkehr den achten Tag in Folge stark gestört. Der Generalsekretär der CGT-Cheminots sagte dem Sender France Info, die Streiks würden fortgesetzt, „bis man uns garantiert, dass das aktuelle (Pensions-)System beibehalten wird“.

Gestrandeter Passagier am Bahnhof im Paris
APA/AFP/Alain Rocard

Auch Werben für Streikpause

Die kompromissbereitere Gewerkschaft CFDT warb für eine Streikpause zu Weihnachten: „Während der Feiertage sollte man den Menschen die Möglichkeit geben, zu ihren Familien zu fahren“, sagte Gewerkschaftschef Laurent Berger dem Sender BFMTV.

Beim Bahnverkehr und im Pariser Nahverkehr müssen Reisende weiter mit starken Einschränkungen rechnen. In Frankreich fuhr heute nur einer von vier TGVs. Die Mehrheit der Pariser Metros verkehrte nicht. Rund um die Hauptstadt bildeten sich Staus von zusammengerechnet 400 Kilometer Länge.

In Le Havre am Ärmelkanal blockierten mehr als tausend Menschen den Hafen. Am Nachmittag sind auch in anderen Städten Kundgebungen geplant, darunter Paris und Marseille.

Lange Übergangsfristen

Die französische Regierung hatte gestern im Konflikt über die Pensionsreform deutliche Zugeständnisse gemacht und ein Ende der Massenstreiks gefordert. Die Mitte-Regierung hält zwar an den Grundprinzipien der Reform fest, allerdings gibt es lange Übergangsfristen. Den Gewerkschaften reicht das nicht aus, sie riefen zu weiteren Streiks auf.

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