Experten kritisieren FPÖ-Historikerbericht

Der einen Tag vor Weihnachten von der FPÖ präsentierte Historikerbericht zur Aufarbeitung ihrer Parteigeschichte stößt nicht nur beim politischen Gegner, sondern auch bei Experten und Expertinnen auf Kritik. Die Historikerin Heidemarie Uhl von der Akademie der Wissenschaften kritisierte eine mangelnde selbstkritische Auseinandersetzung, und Publizist Stefan Weber erhob einen Plagiatsvorwurf.

Uhl meinte gestern im ORF-„Morgenjournal“, sich selbstkritisch auseinanderzusetzen sei offenbar nicht das zentrale Ziel der FPÖ gewesen. Die ganze zeitgeschichtliche Forschung sei offensichtlich negiert worden. Für die Expertin fehlt durchgängig ein klares Bekenntnis, dass die Aufarbeitung der Vergangenheit auch für die Zukunft eine klare Grenzziehung von sogenannten Einzelfällen und Antisemitismus bedeute.

Weber: „Übereinstimmungen“ mit Wikipedia-Artikeln

„Plagiatjäger“ Weber fand nach einer kursorischen Analyse der ersten drei Beiträge in jenem des Historikers Michael Wladika über die NS-Vergangenheit von Funktionären der FPÖ und ihres Vorläufers, des Verbandes der Unabhängigen (VdU), „zahlreiche Übereinstimmungen“ mit Wikipedia-Artikeln.

Gestern hatte der Historiker und frühere Mitarbeiter von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, Thomas Grischany, bestätigt: „Es gibt ein Naheverhältnis zum Nationalsozialismus.“ Er ist einer der Autoren des FPÖ-Historikerberichts. Das sei „kein großes Geheimnis und historisch erklärbar“. Nun sei das aber auch von einer von der FPÖ kommissionierten Gruppe benannt worden.

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