Libyen-Gespräche: Sarradsch offenbar in Istanbul

Nach dem Abbruch der Moskauer Gespräche über einen Waffenstillstand für das Bürgerkriegsland Libyen ist Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch erneut nach Istanbul gereist. Der Sender CNN Türk meldete heute, das Sarradsch, der die international anerkannte Regierung in Tripolis führt, aus Moskau angereist sei.

Dort hatten gestern unter russischer und türkischer Vermittlung Gespräche zwischen den beiden Konfliktparteien im Land stattgefunden. Sarradschs Gegner, der abtrünnige General Chalifa Haftar, war aber aus der russischen Hauptstadt abgereist, ohne die Vereinbarung über einen Waffenstillstand zu unterschreiben. Eine Feuerpause war bereits am Sonntag in Kraft getreten.

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Merkel lädt zu Gipfel

Nach Moskauer Angaben will sich Haftar weitere Bedenkzeit nehmen. Er wolle das Dokument zwei Tage lang mit seinen Verbündeten diskutieren, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Zudem teilte man mit, dass sich die libyschen Konfliktparteien „im Grundsatz“ auf die Aufrechterhaltung der am Sonntag vereinbarten Waffenruhe verständigt hätten.

Trotz des Scheiterns der Verhandlungen über ein Abkommen zu den Modalitäten der Feuerpause werde diese fortgesetzt, teilte das russische Verteidigungsministerium heute mit. Zuvor hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow von „ergebnislosen“ Verhandlungen gesprochen.

Unterdessen lud die deutsche Kanzlerin Angela Merkel für Sonntag zu einem Libyen-Gipfel nach Berlin ein. Das Treffen werde nach Absprache mit UNO-Generalsekretär Antomio Guterres auf Ebene der Staats- und Regierungschefs stattfinden, teilte die deutsche Bundesregierung in Berlin mit.