EZB beschließt Erleichterungen für Banken

Die EZB-Bankenaufsicht unterstützt den Finanzsektor im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise. Die Aufseher verkündeten heute ein Maßnahmenpaket, um den Banken und damit letztlich den Unternehmen als Kreditnehmern unter die Arme zu greifen.

Dazu gehören Erleichterungen bei den Kapitalanforderungen der Banken, so die EZB-Bankenaufsicht. Die Geldhäuser könnten die Kapital- und Liquiditätspuffer voll nutzen. Der für dieses Jahr geplante Bankenstresstest wird verschoben. Zudem sollen bis zum Jahresende 120 Milliarden Euro zusätzlich in Anleihekäufe gesteckt werden.

Der Leitzins im Euro-Raum bleibt unterdessen auf dem Rekordtief von null Prozent. Geschäftsbanken müssen weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Das entschied der Rat der Europäischen Zentralbank in Frankfurt, wie die Notenbank mitteilte.

Überbrückungsgarantien nun abrufbar

Die österreichische Bundesregierung versprach von der Coronavirus-Krise betroffenen Unternehmen zehn Mio. Euro Garantien für Überbrückungskredite für KMU. Die dafür notwendigen Richtlinien wurden in Kraft gesetzt, und die Garantien könnten ab sofort bei der aws beantragt werden, teilte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) heute mit.

Österreichische Unternehmen aus Gewerbe und Industrie werden dabei bei Betriebsmittelkredite von bis zu 2,5 Millionen Euro mit einer 80-prozentigen Garantie unterstützt. Das Programm wird von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) abgewickelt. Es geht darum, von der Krise betroffenen Unternehmen Liquidität zu verschaffen.

Hilfsprogramm der EU: Mühsam berechnete Milliarden

Die EU-Kommission will unterdessen mit einem 25-Mrd.-Euro-Fonds die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus abfedern. Doch soll das Geld nicht einfach an die Staaten ausgezahlt werden: Es handelt sich um nicht in Anspruch genommene Mittel des Struktur- und Investitionsfonds, die nun von den Mitgliedsländern nicht an die EU zurückgezahlt werden müssen. Das sei zu wenig, sagen Kritikerinnen und Kritiker.

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Iran bittet IWF um Finanzhilfe

Angesichts der dramatischen Auswirkungen der Krise bat der Iran nun den Internationalen Währungsfonds (IWF) um dringende Finanzhilfe. Die iranische Zentralbank habe um „sofortigen Zugang“ zu den vom IWF wegen der Pandemie versprochenen RFI-Kredithilfen gebeten, teilte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif mit.