Rendi-Wagner will mehr Personenkreise testen

Die Forderung von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, flächendeckend Coronavirus-Tests durchzuführen, hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) als „populistischen Ansatz“ bezeichnet und abgelehnt. In der ZIB2 gestern Abend präzisierte Rendi-Wagner ihre Forderung nach einer Erhöhung der Testungen.

Dabei gehe es nicht um eine räumliche Ausweitung, sondern um eine Erweiterung der Personenkreise: „Die Tests müssen auf alle Kontaktpersonen von Infizierten ausgedehnt werden. Auch jene, die keine Symptome zeigen.“ Denn aus dieser Gruppe kämen, wie man in anderen Ländern sehe, „unwissentlich die stärksten Verbreiter des Virus“. Hier müsse man die Infektionskette rasch unterbrechen.

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner fordert flächendeckende CoV-Tests

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner fordert, flächendeckende CoV-Test durchzuführen, was Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) aber ablehnt und als „populistischen Ansatz“ bezeichnet. Rendi-Wanger – selbst Ärztin und ehemalige Gesundheitsministerin – ist dazu in die ZIB2 zugeschaltet.

Immunität testen

Verstärkte Tests seien zum einen eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), zum anderen hätten Länder wie Taiwan und Südkorea damit Erfolge erzielt. Diese Tests seien auch notwendig für Modellberechnungen, die die Information geben können, wie weit und lange noch Einschränkungen notwendig sein werden.

In einer zweiten Phase müsste man dann für die Prognosen der nächsten Wochen und Monate stichprobenweise auf Immunitäten testen.

Dass Anschober ihre Forderung mit dem Hinweis zurückgewiesen hat, es gebe nicht genügend Kapazität, ließ Rendi-Wagner nicht gelten: „Es muss machbar sein, was notwendig ist“, sagte sie. Man müsse alle Kapazitäten nützen, die es gibt. Sie habe das auch dem Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mitgeteilt, und der sei durchaus ihrer Meinung.

Anschober: Bleiben bei Schwerpunkten

Anschober hatte zuvor gemeint, eine „flächendeckende Testung wird von unserem Fachbeirat als nicht sinnvoll bewertet und ist auch aufgrund der Ressourcen nicht umsetzbar“. Die Zahl der Testungen werde schrittweise erhöht, es bleibe aber „bei klaren Schwerpunkten: Verdachtsfälle laut Falldefinition, oder Entscheidung des niedergelassenen Arztes, aber vor allem alle Gesundheitsberufe als Zielgruppe“, so der Gesundheitsminister.

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