EU genehmigt Lufthansa-Rettungspaket

Die EU hat die milliardenschweren Staatshilfen für die durch die Coronavirus-Krise in Schwierigkeiten geratene deutsche Fluglinie Lufthansa genehmigt. Wie die EU-Kommission heute mitteilte, billigte sie die Finanzspritze mit einem vorübergehenden Einstieg des Staates.

Die Hilfen sind an mehrere Bedingungen geknüpft, darunter die Abgabe von Start- und Landerechten in Frankfurt und München, aber auch an ein Verbot der Zahlung von Dividenden und Übernahmen von Wettbewerbern.

Großaktionär kündigt Zustimmung an

Tagelang war offen, ob das von Politik und Lufthansa ausgehandelte Rettungspaket für die Fluglinie auch die Zustimmung der Aktionäre findet. Das lag vor allem an der Kritik des größten Einzelaktionärs Heinz Hermann Thiele. Nun kündigte der Milliardär aber an, bei der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung den Staatshilfen zuzustimmen. Das sorgte wohl auch bei der heimischen Lufthansa-Tochter AUA für Aufatmen.

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Qantas streicht Tausende Stellen

Die australische Fluggesellschaft Qantas plant unterdessen, infolge der Coronavirus-Krise mindestens 20 Prozent ihrer Belegschaft abzubauen und über Abschreibungen rund 1,3 Milliarden Dollar (knapp 800 Mio. Euro) Liquidität aufzubringen.

„Wir müssen uns für mehrere Jahre positionieren, wenn der Umsatz viel niedriger ausfällt“, sagte Qantas-Chef Alan Joyce bei der Vorstellung eines Dreijahresplans: „Und das bedeutet, kurzfristig eine viel kleinere Fluggesellschaft zu werden.“

Qantas kündigte an, mindestens 6.000 Stellen unter den 29.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu streichen, weitere 15.000 Beschäftigte blieben vorübergehend freigestellt, bis vor allem der internationale Flugverkehr wieder zunehme. Joyce sagte, rund 100 Flugzeuge müssten zudem für bis zu zwölf Monate oder länger auf dem Boden bleiben, die sechs in der Flotte verbliebenen Boeing 747 sollen sofort – und nicht wie geplant erst in sechs Monaten – in den Ruhestand geschickt werden.

Zudem wolle die Fluggesellschaft über die Abschreibung ihrer derzeit stillgelegten Airbus-A380-Flotte bis zu 1,3 Milliarden Dollar aufbringen, um die Liquidität des Unternehmens zu sichern.

Im Rahmen des Dreijahresplans hat sich Geschäftsführer Joyce bereiterklärt, bis mindestens Juni 2023 an der Spitze des Konzerns zu bleiben. Die Regierung Australiens hatte vergangene Woche angekündigt, dass internationale Reisen wahrscheinlich erst wieder im kommenden Jahr möglich sein werden, allerdings werde eine Lockerung der Einreisebestimmungen für Studierende und andere Langzeitbesucher in Betracht gezogen.