Polens Präsident wirbt um Wähler der Rechtsextremen

Polens Präsident Andrzej Duda muss sich in einer Stichwahl seinem liberalen Herausforderer Rafal Trzaskowski stellen und wirbt um die Wähler und Wählerinnen der rechtsextremen Partei Konföderation. Er werde der Hüter der konservativen gesellschaftlichen Werte sein, sagte Duda heute im öffentlich-rechtlichen Hörfunk.

„Wir teilen viele gemeinsame Werte mit Krzysztof Bosak“, fügte er mit Blick auf den Kandidaten der Konföderation hinzu. Nach Auszählung fast aller Wahlkreise ist klar, dass Duda die absolute Mehrheit verfehlt hat. Auf den von der regierenden nationalkonservativen PiS-Partei unterstützten Duda entfallen 43,67 Prozent der Stimmen. Für Trzaskowski, den Bürgermeister der Hauptstadt Warschau und Politiker der oppositionellen Bürgerplattform, stimmten 30,34 Prozent der Wahlberechtigten.

Lesen Sie mehr …

„Wir wollen, dass die Familie in Polen respektiert wird“, sagte Duda, der es ablehnt, dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen. „Wir wollen, dass traditionelle Werte ein starkes Rückgrat sind, auf das sich die polnische Gesellschaft stützt.“ Außerdem müsse die „LGTB-Ideologie abgewehrt“ werden, fügte Duda hinzu und bezog sich auf Lesben, Schwule, Bi- sowie Transsexuelle.

Der Präsident zielt damit auf die Wähler und Wählerinnen der EU-skeptischen Konföderation, deren Kandidat Bosak fast sieben Prozent erhalten hat. Insgesamt hatten sich elf Kandidaten in der ersten Runde zur Wahl gestellt. Die Stichwahl ist für den 12. Juli vorgesehen.