Minister: Israel steuert auf weiteren „Lock-down“ zu

Nach einem starken Anstieg der Coronavirus-Infektionen hält Israels Gesundheitsminister einen weiteren „Lock-down“ in dem Land für kaum noch vermeidbar. Er hoffe, dass die zuletzt ergriffenen Maßnahmen wie die Begrenzung der Teilnehmerzahlen bei Veranstaltungen zu niedrigeren Infektionszahlen führten, sagte Juli Edelstein heute dem Nachrichtenportal Ynet. Dann könne eine Entscheidung über Beschränkungen verschoben werden.

„Wir müssen drei bis vier Tage abwarten, um zu schauen, aber es würde einem Wunder gleichkommen.“ Einem früheren Ynet-Bericht zufolge hat Edelstein eine rote Linie bei 2.000 Neuinfektionen pro Tag gezogen.

Der Minister wies zugleich Kritik zurück, dass die Regierung keine vorbereitenden Maßnahmen ergriffen habe, um einer zweiten Coronavirus-Welle zu begegnen. Auch der Vorwurf, ein weiterer „Lock-down“ sei ein Eingeständnis von Behördenversagen, wollte er nicht gelten lassen. Es sei eine Maßnahme, die ergriffen werden müsse, um die Zahl der täglichen Neuinfektionen zu senken, sagte Edelstein.

Tausende Israelis irrtümlich in Quarantäne

Nachdem die erste Welle gut bewältigt wurde, steigen die Infektionszahlen seit Tagen stark an: Gestern wurden so viele neue Fälle gemeldet wie nie zuvor. Zudem musste das Gesundheitsministerium einräumen, dass Tausende Israelis offenbar grundlos in Quarantäne geschickt worden sind.

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