Erneut Tausende bei Demo gegen Lukaschenko

In Weißrussland sind gestern Abend erneut Tausende Menschen gegen Amtsinhaber Alexander Lukaschenko auf die Straße gegangen. Mindestens 5.000 Menschen versammelten sich bei einer Oppositionskundgebung in der Hauptstadt Minsk. Immer wieder forderten sie Lukaschenko mit dem Sprechchor „Hau ab“ zum Rücktritt auf.

Vor einer Haftanstalt in Minsk forderten die Demonstranten die Freilassung politischer Gefangener und riefen die Namen von Inhaftierten. Zudem demonstrierten sie ihre Unterstützung für den im Laufe des Tages entlassenen Theaterchef Pawel Latuschko. Der Ex-Kulturminister hatte zuvor Neuwahlen gefordert. Medienberichten zufolge verließen nach seiner Entlassung mehrere Mitglieder aus Solidarität das Theaterensemble.

Im Laufe des Tages hatte es im ganzen Land Protestaktionen gegen Lukaschenko gegeben, vielerorts wurde gestreikt. Beim Besuch einer staatlichen Fabrik wurde der Machthaber von Arbeitern niedergeschrien.

Die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja erklärte aus dem Exil ihre Bereitschaft, die Führung des Landes zu übernehmen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel dankte indes Litauen für die Aufnahme Tichanowskajas.

Lukaschenko stellt Bedingung

Lukaschenko ist indes nach eigenen Worten zu weitgehenden Zugeständnissen bereit. Die Nachrichtenagentur RIA berichtete, Lukaschenko stimme Neuwahlen zu, sobald eine neue Verfassung in Kraft sei. Zuvor hatte der Staatschef das vehement abgelehnt.

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