Mann mit Mundschutz in Salzburg
Reuters/Leonhard Foeger
Deutschland, Niederlande

Fast ganz Österreich wird Risikogebiet

Deutschland und die Niederlande erklären fast ganz Österreich zum Risikogebiet. Für Reisende aus Deutschland gilt das für alle Bundesländer mit Ausnahme Kärntens. Die Niederlande weiten ihre Reisewarnung aus, die nunmehr für Wien, Salzburg, Oberösterreich, Vorarlberg, Niederösterreich und Tirol gilt.

Zuletzt galten für Deutschland bereits Wien, Vorarlberg und Tirol als Risikogebiete mit Ausnahme der Exklaven Mittelberg/Kleinwalsertal (Vorarlberg) und Jungholz (Tirol). Die Einstufung, die das Robert-Koch-Institut (RKI) für die deutsche Bundesregierung vornimmt, bedeutet, dass sich Reisende unmittelbar nach der Rückkehr zwei Wochen in häuslicher Quarantäne isolieren oder einen maximal 48 Stunden alten, negativen CoV-Test vorlegen müssen.

Die Details und Ausnahmeregeln, etwa für Familien und beruflich notwendige Reisen, werden in Deutschland in den Bundesländern geregelt und sind daher unterschiedlich. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Mittwoch mit seinem Plan, verpflichtende Tests auch für Berufspendlerinnen und -pendler aus ausländischen CoV-Hotspots einzuführen, für Aufregung gesorgt – mehr dazu in Bayern verlangt von Pendlern CoV-Test.

Ab voraussichtlich 8. November soll die Möglichkeit, sich freizutesten, nicht mehr bestehen, geplant ist, dass ab dann trotz eines negativen Tests eine fünftägige Quarantänepflicht besteht. Für Urlauber ist diese Option meist kaum praktikabel, weshalb österreichische Touristiker die Regelung scharf kritisieren. Vorarlberg überlegt, gegen die Einstufung juridisch vorzugehen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Auch Südtirol Risikogebiet

Neben den österreichischen Bundesländern werden Polen, die Schweiz,, Großbritannien, Irland und Liechtenstein für Deutschland neu als Risikoländer eingestuft. Das RKI nahm zusätzlich noch zahlreiche weitere europäische Regionen in die Liste auf, etwa in Italien – darunter Südtirol, die Toskana, die Lombardei und Sardinien – aber auch in Schweden, Bulgarien, Ungarn und Kroatien. Dagegen wurden die Kanarischen Inseln, die zu Spanien gehören, von der Liste gestrichen.

Leere Gondeln in Rettenbach
Reuters/Leonhard Foeger
Mit Sicherheitskonzepten hoffen die Bergbahnbetreiber, auch heuer Touristen anzulocken

Kein Freitesten für Niederländer

Für die Niederlande sind nun nur noch die Bundesländer Kärnten, Steiermark und Burgenland auf Gelb. Als gelb gelten außerdem weiterhin Osttirol und die Enklaven Hinterriß und Jungholz sowie Kleinwalsertal/Mittelberg. Bei der Einreise bzw. Rückkehr aus den orange eingestuften Gebieten ist eine zehntägige Heimquarantäne verpflichtend.

Auch ein negativer PCR-Test vor oder nach Ankunft in den Niederlanden hebt diese Bestimmung nicht auf. Für gelbe Gebiete ist eine Einreise ohne Einschränkung möglich. Nicht betroffen von der Quarantänepflicht sind auch Personen, die lediglich über die Flughäfen Wien, Salzburg, Linz und Innsbruck reisen, aber keinen Aufenthalt in Wien oder den genannten Bundesländern hatten. Auch Transitreisende sind von der Quarantänepflicht ausgenommen, allerdings gilt bereits ein Stopp zum Tanken als Aufenthalt in dem Risikogebiet.

Einstufung bereits erwartet

In Salzburg hatte man offenbar schon mit der Risikoeinstufung gerechnet. Franz Wieser, Sprecher des Landes Salzburg, sagte Mittwochabend gegenüber den „Salzburger Nachrichten": „Die Entscheidung kommt leider nicht überraschend. Die Zahlen sind in Salzburg auf hohem Niveau, und die Infektionen nehmen nach wie vor stark zu. Oberste Prämisse ist es jetzt, die Infektionszahlen wieder runterzubringen“ – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

In Kärnten ist man umgekehrt zwar froh, nicht betroffen zu sein. Das bedeute aber nicht, dass man sich in Sicherheit wiegen könne, so Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Umfrage: Viele wollen wegen CoV nicht Ski fahren

Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage gaben 31 Prozent der befragten Deutschen an, wegen der Pandemie keinen Wintersporturlaub zu planen. 45 Prozent würden ihren geplanten Urlaub zumindest nicht antreten, wenn ihre Urlaubsregion zum Risikogebiet erklärt wird. Selbst wenn die Region nicht als Risikogebiet gilt, würden sich nach ihrem Urlaub 64 Prozent freiwillig auf das Coronavirus testen lassen.

Für den Wintersporturlaub wünschen sich viele ein Hygienekonzept: 70 Prozent sind für eine Maskenpflicht in Gondeln und Skiliften. Außerdem sollte aus Sicht von 80 Prozent eine Personenbegrenzung für Restaurants, Skibusse und Gondeln gelten. 72 Prozent finden außerdem, dass Apres-Ski-Veranstaltungen nur mit Hygieneregeln stattfinden sollten.

TV-Hinweis

Das Wirtschaftsmagazin „Eco“ beschäftigt sich am Donnerstag um 22.30 Uhr in ORF2 mit den Folgen für die Wintersaison – mehr dazu in tv.ORF.at.

Rekord an Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist erstmals seit Beginn der Pandemie auf mehr als 10.000 verzeichnete Fälle binnen eines Tages gestiegen. Wie das RKI Montagfrüh mitteilte, wurden am Vortag 11.287 neue Ansteckungsfälle erfasst. Der bisherige Rekordwert lag bei 7.830 Infektionen innerhalb eines Tages und wurde am Freitag von den Gesundheitsämtern gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus steigt um 30 auf 9.905.

Österreich rät weiter von nicht notwendigen Reisen ab

Während andere Länder ihre Reisewarnungen verschärfen, hat Österreich zuletzt seine Reisewarnungen für Kroatien und Bulgarien gelockert und auf bestimmte Regionen beschränkt. Das Außenministerium rät wegen des Coronavirus derzeit von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen ab. Reisewarnungen gibt es derzeit aber nur für die EU-Länder Rumänien, Spanien (bis auf die Kanarischen Inseln) sowie für Regionen in Frankreich, Tschechien, Portugal, Bulgarien und Kroatien.