Ein Covid-Antigen-Schnelltest
APA/Roland Schlager
Friseurbesuch und Co.

Gratistestangebot stößt an seine Grenzen

Mit den Auflagen, die mit den jüngsten Öffnungsschritten bei den Coronavirus-Maßnahmen einhergehen, ist die Nachfrage nach Gratis-Antigen-Tests sprunghaft gestiegen. Für Termine bei körpernahen Dienstleistern, für Besuche in Altersheimen und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einigen Branchen ist ein aktuelles negatives Testergebnis ab sofort Pflicht. Das Angebot wurde zwar deutlich ausgebaut – in vielen Regionen sind dennoch kaum Termine zu bekommen.

Der Ansturm am ersten Tag war so groß, dass die Website der Apothekerkammer, die alle Anbieter auflistet, am Vormittag zeitweise überlastet war. Laut Berichten aus Apotheken sind die Termine teilweise auf Wochen ausgebucht. Zudem ist – auch mit Voranmeldung – mit teilweise langen Wartezeiten zu rechnen.

Doch nicht nur die Apotheken verzeichnen einen regen Zulauf: Von den 29 öffentlichen Teststraßen in Salzburg waren am Montag einzelne Standorte restlos ausgebucht – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

In Wien waren schon am Sonntag mehrere Teststationen an der Kapazitätsgrenze. Vor allem die Drive-in-Teststraßen seien ausgebucht, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Insgesamt liege die Auslastung des städtischen Angebots am Montag bei 96,7 Prozent – mehr dazu in wien.ORF.at.

Akzeptanz bei Friseurkundschaft durchwegs gut

Für die „körpernahen Dienstleister“ traf die Erleichterung, wieder aufsperren zu dürfen, auf Sorge angesichts des Aufwands, den die Kontrolle der Tests mit sich bringen würde. Ein erstes Fazit von Friseurinnen und Friseuren in Graz lautet nun: Die Akzeptanz bei der Kundschaft sei durchwegs gut. Eine Herausforderung stelle aber vor allem die Terminkoordination dar – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Ärztinnen und Ärzte wollen ebenfalls testen

Die Ärztekammer für Niederösterreich fordert, dass der Bund die Kosten für Antigen-Tests wie in Apotheken auch bei Ärzten übernimmt. Die bestehende Ungleichbehandlung sei zu beenden, so die Ärztevertreter – mehr dazu in noe.ORF.at.

Neben den bestehenden Testangeboten der Bundesländer bieten seit Montag über 500 Apotheken Termine für Schnelltests an, weitere Standorte sollen folgen. Bis zum 22. Februar soll das Angebot an Test-Apotheken weiter in ganz Österreich „massiv verstärkt“ werden. Ziel sei es, so vor allem Regionen abzudecken, in denen es bisher kaum oder nur schwer erreichbare Testmöglichkeiten gab.

Auch Betriebe sollen Testzentren werden

Ab dem 15. Februar gibt es für Antigen- oder PCR-Testungen in Betrieben einen Kostenersatz von zehn Euro pro durchgeführten Test. Auch betriebsfremde Personen wie Angehörige, Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umliegender Betriebe können dabei getestet werden. Die Förderung kann auch für diese Personen beantragt werden. Somit werden auch die Betriebe zu Testzentren in den Regionen, hieß es in einer Aussendung des Ministeriums.

Ausweispflicht und zertifizierter Test

Friseure, Kosmetikerinnen, Fußpfleger, Masseurinnen und andere körpernahe Dienstleister dürfen seit Montag nach wochenlangem Lockdown wieder aufmachen. Den neuen Schnitt oder die Maniküre bekommt allerdings nur, wer einen negativen Coronavirus-Test vorweisen kann, der nicht älter als 48 Stunden ist. Zur Identifizierung muss ein Ausweis gezeigt werden. Die FFP2-Maske muss dennoch aufbleiben. Selbsttests gelten nicht.

„Ob es ein Antigen- oder PCR-Test ist, ist egal. Wichtig ist, dass er von einem Fachpersonal kommt“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Selbsttests, die man im Wohnzimmer macht, seien nicht vorgesehen, weil hier nicht garantiert werden könne, dass sie korrekt durchgeführt werden, hieß es.

Ausgenommen von den Tests sind Kinder unter zehn Jahren sowie Personen, die in den vergangenen sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert waren und mittlerweile genesen sind. Als Nachweis gilt eine ärztliche Bestätigung oder ein Nachweis über neutralisierende Antikörper.