Ölpest in Israel: Gericht lockert Nachrichtensperre

Nach einem Sturm der Entrüstung und einem entsprechenden Antrag der israelischen Medien hat das Bezirksgericht in Haifa die am Montag verhängte totale Nachrichtensperre zur Ölpest an Israels Küste gelockert. Nun dürfen Medien Eigenrecherchen veröffentlichen – Berichte über die Art der Ermittlungen selbst sind weiterhin untersagt.

„Nur Fische und Israelis erfahren nichts“

Der Anwalt des öffentlich-rechtlichen Senders Kan und der Zeitungen fand die umfassende Nachrichtensperre nicht nur empörend, sondern auch lächerlich: „Während in Israel eine Nachrichtensperre gilt, wird auf der ganzen Welt darüber berichtet, und alle, inklusive der Verdächtigen, können es lesen. Nur die Fische und die israelische Öffentlichkeit wissen nichts über die Vorgänge.“

In der neuen Gerichtsanordnung wird nun die Lockerung damit begründet, dass die Berichterstattung und Recherchen der Medien „den Behörden bei ihrer Arbeit helfen können“.

Ministerium sieht Schaden durch Berichte

Im Umweltministerium verteidigte man die nun vom Gericht gelockerte Nachrichtensperre: Die Veröffentlichungen der letzten 24 Stunden hätten die Ermittlungen und die Suche nach den Verantwortlichen – neun Schiffe kommen laut Medienberichten infrage – behindert, wurde im Ministerium betont.

Am Montag hatte die – bei nicht militärischen Angelegenheiten – äußerst ungewöhnliche Nachrichtensperre für Aufregung und Spekulationen gesorgt.

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