Finnland setzt AstraZeneca-Impfstoff vorerst aus

Trotz des grünen Lichts der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) setzt das EU-Mitglied Finnland die Impfungen mit dem Coronavirus-Impfstoff von AstraZeneca vorerst aus. Die Verwendung des Vakzins werde in Finnland ab sofort gestoppt, „bis es mehr Informationen zu dem Fall gibt und ein möglicher Zusammenhang bewertet werden kann“, teilte die finnische Gesundheitsbehörde THL nach zwei Fällen von Blutgerinnseln im Gehirn nach Impfungen in Finnland mit.

Neben Finnland sind auch Dänemark und andere skandinavische Länder vorsichtiger und wollen AstraZeneca wegen der möglichen Gefahr schwerer Blutgerinnsel vorerst noch nicht wieder einsetzen. Die EMA hatte gestern nach einer Sondersitzung erklärt, der Nutzen des Impfstoffs beim Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung überwiege mögliche Risiken.

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Nach der EMA-Entscheidung haben viele Länder, darunter Deutschland, Italien und Frankreich einen vorläufigen Impfstopp aufgehoben und heute Impfungen mit AstraZeneca wieder aufgenommen. In Frankreich sollen allerdings nur noch Menschen im Alter von über 55 Jahren den Impfstoff erhalten, wie die Gesundheitsbehörde heute mitteilte.

WHO: „Enormes Potenzial“

Der für die Impfsicherheit zuständige Ausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellte sich heute unterdessen auch hinter den Impfstoff von AstraZeneca. Dieser weise „weiter ein positives Nutzen-Risiko-Profil auf und biete ein enormes Potenzial zur Vorbeugung von Infektionen und zur Verringerung von Todesfällen auf der ganzen Welt“, hieß es nach Treffen der unabhängigen Experten. Man werde Nebenwirkungen weiter im Blick behalten.