Tötung Osama bin Ladens jährt sich zum zehnten Mal

Heute jährt sich der Todestag von Osama bin Laden zum zehnten Mal. Bis zu seiner Erschießung durch Spezialeinheiten der US-Armee im pakistanischen Abbottabad war er mit einem Kopfgeld von 50 Millionen Dollar (41,43 Mio. Euro) der weltweit meistgesuchte Terrorist. Er gründete die Terrororganisation al-Kaida und zeichnete für zahlreiche schwere Anschläge, darunter die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA, verantwortlich.

Sechs Tage später erklärte US-Präsident George W. Bush ihn zum Hauptverantwortlichen für die Anschläge und verlangte Bin Ladens Festnahme „tot oder lebendig“. Am 18. September forderte der UNO-Sicherheitsrat das Taliban-Regime in Afghanistan auf, Bin Laden auszuliefern, was Taliban-Führer Mullah Omar ablehnte.

Daraufhin begannen die USA am 7. Oktober ihre Invasion in Afghanistan, was sich schließlich zum längsten Krieg der Vereinigten Staaten von Amerika entwickeln sollte. Erst unter dem aktuellen US-Präsidenten Joe Biden sollen bis 11. September 2021 alle US-Truppen aus dem zentralasiatischen Land abziehen.

Schießbefehl umstritten

Der Schießbefehl zur Tötung Bin Ladens von 2011, ausgeführt vermutlich von einem Navy Seal namens Robert O’Neill, ist bis heute umstritten. Die US-Kräfte gingen in ein fremdes Land und töteten einen Mann – ohne jegliche gerichtliche Fundierung. Politikerinnen und Politiker begrüßten den Schritt damals, Menschenrechts-NGOs nicht. Die US-Armee bestattete die Leiche Bin Ladens schließlich auf hoher See, um keinen Pilgerort für seine Anhänger zu schaffen.

Durch die Tötung Bin Ladens gelang es den USA zwar, al-Kaida in Motivation und Struktur entscheidend zu schwächen. Das von den USA mitausgelöste Chaos im Irak, das Ungleichgewicht in Nahost und auch die undurchsichtige Situation in Afghanistan und Pakistan haben dem Terror jedoch geholfen. Im Irak konnte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) entstehen.

Lage in Afghanistan bleibt angespannt

Die Lage in Afghanistan bleibt unterdessen angespannt. Nach dem Autobombenanschlag mit mindestens 30 Toten und mehr als 60 Verletzten am Freitag wurden gestern beim Luftwaffenstützpunkt Bagram mindestens zwei Soldaten getötet und 18 verletzt. Gleichzeitig lief der nun bis September ausgelegte Abzug der internationalen Truppen an.

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