Hamas: Waffenstillstand „in ein oder zwei Tagen“ denkbar

In Nahost zeichnet sich laut der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas ein Waffenstillstand ab. „Ich erwarte, dass ein Waffenstillstand innerhalb von ein oder zwei Tagen erreicht wird, und der Waffenstillstand wird im gegenseitigen Einvernehmen sein“, sagte der Hamas-Funktionär Musa Abu Marsuk dem libanesischen TV-Sender al-Majadin.

Zuvor hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu einen Aufruf der USA zur raschen Deeskalation zurückgewiesen. Zuerst müsse der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen aufhören. „Ich bin entschlossen, diese Operation fortzusetzen, bis ihr Ziel erreicht ist“, teilte er via Twitter mit.

Hamas fordert von Israel ersten Schritt

„Ich glaube, dass die laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe erfolgreich sein werden“, so der Hamas-Funktionär gestern. Er forderte laut israelischen Medien jedoch, dass Israel den ersten Schritt gehen müsse. „Wenn Israel aufhört, Gaza zu beschießen, werden wir aufhören, auf Tel Aviv zu feuern“, zitierte ihn die israelische Nachrichtenseite Ynet.

Eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus ägyptischen Sicherheitskreisen sagte, beide Seiten hätten sich mit Hilfe von Vermittlern prinzipiell auf einen Waffenstillstand geeinigt, die Details würden aber noch hinter verschlossenen Türen ausgehandelt.

In der Nacht auf heute gab es in Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens und auch im 40 Kilometer entfernten Be’er Scheva wieder Luftalarm. Zehntausende Israelis mussten in die Schutzräume. Über Raketeneinschläge wurde nichts bekannt.

Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht erneut Ziele in dem Küstenstreifen an, darunter Teile des weitläufigen Tunnelsystems an. Über neue Opfer gab es keine Angaben.

USA drängen Israel zu sofortiger Deeskalation

US-Präsident Joe Biden hat den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu im Konflikt mit den Palästinensern zu einer sofortigen „bedeutsamen Deeskalation“ gedrängt. Das Weiße Haus erklärte gestern, Biden habe Netanjahu in einem Telefonat übermittelt, „dass er heute eine bedeutsame Deeskalation auf dem Weg zu einer Waffenruhe erwartet“.

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