Abnahme eines Coronatests
APA/Erwin Scheriau
Mückstein

CoV-Tests bleiben vorerst gratis

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat klargestellt, dass die CoV-Tests zumindest über den Sommer gratis bleiben. Man werde die Testmöglichkeiten jedenfalls bis in den Winter hinein brauchen, so Mückstein, der sich auch für das Impfen von unter Zwölfjährigen aussprach, sobald es eine Freigabe durch die EMA dafür gibt.

„Testen bleibt jedenfalls über den Sommer gratis“, sagte Mückstein Sonntagabend in der ORF-Diskussionssendung „Im Zentrum“. Man werde die Testangebote mindestens bis in den Winter hinein brauchen, stellte der Gesundheitsminister klar. Die Ankündigung wurde am Montag im Ö1-Morgenjournal auch von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bestätigt und begrüßt.

Beim von der Regierung angekündigten Zeitplan, bis Ende Juni allen Impfwilligen die erste Dosis zu ermöglichen, blieb Mückstein trotz Zweifeln einzelner Bundesländer: „Das ergibt sich aus den nach Österreich gelieferten Impfstoffdosen.“ Zugleich verwies er darauf, dass durch die Freigabe des Vakzins von Biontech und Pfizer durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) für Zwölf- bis 15-Jährige der potenzielle Bezieherkreis um mehrere hunderttausend ausgeweitet sei.

"Im Zentrum: Zwischen Optimismus und Sorglosigkeit – wie viel Freiheit erlaubt die Pandemie?

In Österreich fallen die Inzidenzwerte weiter, die Situation auf den Intensivstationen entspannt sich, die Ampelkommission hat das gesamte Bundesgebiet auf Gelb und die Kategorie „mittleres Risiko“ eingestuft. Die Bundesregierung hat in der Gastronomie und dem Handel weitere Lockerungen beschlossen. Kommen die Lockerungen zu schnell? Wann wird die „Herdenimmunität“ erreicht? Ist die Pandemie überstanden, oder droht eine neue Welle im Herbst? Wie viel Zuversicht ist beim Reisen tatsächlich angesagt?

Mückstein klar für Impfung unter 16-Jähriger

Die zuletzt noch zur „impfbaren Bevölkerung“ hinzugekommenen Zwölf- bis 15-Jährigen werde man aber erst im Juli und August impfen können, so Mückstein. Er sprach sich dezidiert dafür aus. Er habe selbst zwei Töchter im Teenageralter, so Mückstein, der mehrmals betonte, dass es keine Impfpflicht geben werde. Der Mediziner sprach sich zugleich für das Impfen von Kindern unter zwölf Jahren aus, sollte dafür die Freigabe durch die EMA kommen.

Bei allen Medikamenten gebe es am Anfang eine gewisse Unsicherheit, was mögliche Nebenwirkungen betreffe. Dass die Zahl der Kinder in den vorliegenden Studien deutlich unter jener der untersuchten Erwachsenen liege, räumte Mückstein ein. Mehrere Mitglieder der deutschen Ständigen Impfkommission hatten deshalb zuletzt Bedenken bezüglich der Freigabe für unter 16-Jährige geäußert und dabei vor allem auf die ihrer Ansicht unzureichend abgeklärte Frage der Nebenwirkungen verwiesen. Es sei letztlich eine Abwägungssache, so Mückstein, der zugleich auf die Freigaben nicht nur durch die EMA, sondern auch durch die Behörden in Kanada und den USA verwies.

Auch der Wiener Gesundheitsstadtrat Hacker sprach sich dafür aus. Er könne sich auch Impfstationen direkt in Schulen vorstellen. Das sei eine „gute Idee“. Allerdings habe Wien das Ziel, möglichst vielen impfwilligen Kindern vor dem Schulstart die erste Impfung zu verabreichen.

Für Luftfilter in Schulgebäuden

Der Gesundheitsminister sagte, er sei außerdem dafür, die Schulen mit Luftfiltern auszustatten: „Ich bin dafür, das ist eine gute Idee.“ Durch Studien sei gesichert, dass diese wirkten. Mückstein verwies aber darauf, dass dafür ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann zuständig sei. Die Virologin Dorothee Von Laer geht davon aus, dass das Coronavirus dauerhaft bleiben und wie die Grippe jährlich zu schweren Atemwegserkrankungen führen wird: „Wie man gegen die Grippe im Herbst impft, wird man auch gegen Corona im Herbst impfen.“

Sie plädierte dafür, dass vor allem jene, die im ersten Quartal eine Impfung mit Vektorimpfstoff erhielten, im Herbst eine dritte Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten sollten. Studien zeigten, dass etwa das Vakzin von Biontech und Pfizer auch bei einer dritten Impfung eine gute Wirksamkeit aufweise.