„I Am Legend“: Impfgegner werben mit Will-Smith-Film

Von Unfruchtbarkeit bis zum eingesetzten Mikrochip – in sozialen Netzwerken kursieren allerhand widerlegte und abstruse Verschwörungsmythen zur Coronavirus-Schutzimpfung.

In den USA warnen Impfgegnerinnen und Impfgegner Medienberichten zufolge davor, die Impfung könnte Menschen in Zombies verwandeln. Als Basis dient ihnen offenbar der – falsch verstandene – Plot des apokalyptischen Science-Fiction-Streifens „I Am Legend“.

In dem 2007 erschienenen Film spielt Hollywood-Star Will Smith („Independence Day“) den Wissenschaftler Robert Neville, der nach einen Impfstoff gegen ein genetisch verändertes Masernvirus sucht. Das Virus war laut Drehbuch als Heilmittel gegen Krebs entwickelt worden, mutierte jedoch und tötete fast die gesamte der Weltbevölkerung. Von den wenigen Überlebenden verwandelt sich der Großteil in zombieartige Wesen.

Drehbuchautor schaltet sich ein

Was das alles mit der CoV-Impfung zu tun hat? In den Impfgegnerkreisen wird behauptet, die Impfung habe die Menschen im Film zu „Zombies“ gemacht. Die Verschwörungstheorie macht seit Monaten in einschlägigen Kreisen die Runde, die Nachrichtenagentur Reuters unterzog sie bereits im Dezember einem Faktencheck.

In den Fokus der Öffentlichkeit rückte die Geschichte nun, weil Reporterinnen und Reporter von US-Medien der Impfskepsis in einigen Landesteilen nachgingen und dabei immer wieder mit dem Argument konfrontiert waren, man wolle nicht so enden wie die Menschen in „I Am Legend“.

Auf Twitter hat sich mittlerweile auch „I Am Legend“-Drehbuchschreiber Akiva Goldsman in die absurde Debatte eingeschaltet. „Oh. Mein. Gott. Es ist ein Film. Ich habe das (die Handlung, Anm.) frei erfunden. Es. Ist. Nicht. Real.“, schrieb der Autor.

Zahl der CoV-Kranken in USA wächst rapide

Höchst real ist dagegen die Bedrohung in den südlichen US-Bundesstaaten durch die Delta-Variante des Coronavirus. Die Zahl der Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten ist zuletzt deutlich gestiegen. In Florida, Louisiana, Mississippi, Alabama, Georgia, Arkansas und Missouri stoßen die Spitäler teilweise an die Kapazitätsgrenze.

Hinzu kommt die Impfskepsis besonders in konservativ dominierten Gebieten. In Texas etwa sind 44 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, im US-Durchschnitt sind es 50 Prozent.

Spitäler im Süden der USA schlagen Alarm