UNO: Schwere Menschenrechtsverletzungen unter den Taliban

Nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan werden schwere Menschenrechtsverletzungen aus dem Land gemeldet. Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, berichtete in einer Sondersitzung des Menschenrechtsrats etwa von Massenhinrichtungen von Zivilisten.

Der Bewegungsspielraum von Frauen sei in manchen Regionen eingeschränkt worden, Mädchen dürften teils nicht mehr in die Schule gehen, so Bachelet heute. Friedliche Proteste würden unterdrückt und Minderjährige zum Waffendienst geholt. Die Berichte seien glaubhaft, betonte sie.

„Es bestehen gravierende Risiken für Frauen, Journalisten und die neue Generation von Leitfiguren der Zivilgesellschaft, die in den vergangenen Jahren in Erscheinung traten“, sagte Bachelet.

„Afghanistans unterschiedliche ethnische und religiöse Minderheiten sind ebenfalls der Gefahr von Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt, bedenkt man die Muster schwerer Menschenrechtsverletzungen unter Taliban-Herrschaft in der Vergangenheit und Berichte über Tötungen und gezielte Anschläge in den vergangenen Monaten.“

USA bekräftigen Plan für Abzug Ende August

Das US-Verteidigungsministerium plant unterdessen weiterhin einen Abzug aller amerikanischen Truppen vom Flughafen in der Hauptstadt Kabul bis Ende August. Ziel sei, den Evakuierungseinsatz bis zu dieser Frist abzuschließen, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby gestern in Washington. Zuvor verkündeten die radikalislamischen Taliban, möglichen Verlängerungsplänen der USA nicht zustimmen zu wollen.

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