U-Boot-Deal mit Australien: Frankreich schwer verärgert

Frankreich ist wegen Australiens Entscheidung zum Bau amerikanischer statt französischer U-Boote schwer verärgert. „Das ist eine Entscheidung gegen den Geist und den Inhalt der Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Australien, die auf politischem Vertrauen aufbaut sowie auf der Entwicklung einer hochwertigen Verteidigungsindustrie in Australien“, so Außenminister Jean-Yves Le Drian und Verteidigungsministerin Florence Parly gestern in Paris.

Ein europäischer Partner wie Frankreich werde einfach beiseitegeschoben, kritisierten die beiden Minister. Le Drian machte darüber hinaus im Radiosender France Info aus seinem Zorn keinen Hehl: „Ich bin wütend. So etwas macht man nicht unter Verbündeten“, sagte der Außenminister. „Das ist ein Schlag in den Rücken.“ Er sprach von einer „einseitigen, brutalen und unvorhersehbaren Entscheidung“.

Neuer Sicherheitspakt

Großbritannien wies die Kritik aus Frankreich an der neuen Sicherheitsallianz mit den USA und Australien zurück. Australiens Entscheidung, statt konventioneller U-Boote mit französischer Hilfe nun nuklearbetriebene U-Boote mit amerikanischer und britischer Unterstützung zu bauen, sei dort getroffen worden, sagte Verteidigungsminister Ben Wallace im Nachrichtensender Sky News.

US-Präsident Joe Biden, Australiens Regierungschef Scott Morrison und der britische Premierminister Boris Johnson hatten zuvor eine neue Allianz verkündet, die sich insbesondere gegen militärische Bedrohung durch China im Indopazifik richtet. Dazu gehört auch der Bau von nuklearbetriebenen U-Booten.

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