Sensibilisierungskampagne gegen Männergewalt gestartet

Während der ab dieser Woche gehenden 16 Tage gegen Gewalt an Frauen richtet das Sozialministerium mit einer Sensibilisierungskampagne den Fokus auf Männergewalt.

„Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass Fälle häuslicher Gewalt während eines Lockdowns leider zugenommen haben. Daher ist Aufklärung nun besonders wichtig“, sagte Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Man wolle vermitteln: „Wer Hilfe sucht, zeigt Stärke“, so Justizministerin Alma Zadic (Grüne).

Insgesamt umfasse das Maßnahmenpaket des Sozialministeriums zur Gewaltprävention heuer ein Ausgabenvolumen von rund vier Millionen Euro. Die Kampagne „Mann spricht’s an“ soll Betroffene wie potenzielle Täter über Unterstützungsangebote aufklären.

„Direkt bei Männern ansetzen“

„Diese müssen niederschwellig und in der Bevölkerung bekannt sein. Gewaltprävention und Opferschutz brauchen Täterarbeit sowie Männer-und Burschenarbeit, damit Gewalt erst gar nicht entsteht“, so Mückstein.

„Gewalt von Männern reicht von abfälligen Bemerkungen über verbale Gewalt durch Beschimpfungen über selbstverletzendes Verhalten und physische Gewalt gegenüber anderen bis hin zum Mord.“

„Ich will direkt bei Männern ansetzen, bevor es zu Gewalt kommt ,und dabei nicht die Symptome behandeln, sondern die Wurzeln“, sagte Mückstein. Das Sozialministerium baue zudem das Angebot im Bereich der Männerberatungen und in der gewaltpräventiven Buben- und Burschenarbeit mit dem Dachverband für Männer-, Burschen- und Väterarbeit in Österreich (DMÖ) aus. Das Männerinfo-Telefon wird verstärkt.

ÖVP-Regierungsmitglieder betonen Angebote zum Schutz von Frauen

In Österreich findet heute ein Gewaltschutzgipfel statt. Frauenministerin Susanne Raab, Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP) und Marina Sorgo, Vorsitzende der Gewaltschutzzentren, hielten eine Pressekonferenz ab, in der sie vor allem die bereits vorhandenen Einrichtungen und Maßnahmen zum Schutz von Frauen zusammenfassten. Eine Kooperationsvereinbarung wurde unterschrieben.

Lesen Sie mehr …