Deutschlands neue Koalition: Bildsprache einer Wende

Wenn die neue deutsche Koalition eines seit der ersten Kontaktaufnahme und aus schmerzlichen Erfahrungen des Wahlkampfs gelernt hat, dann das: Man muss die Hoheit über die eigene Erzählung behaupten. Das heißt auch: Möglichst die Bilder zu steuern, die sich die Öffentlichkeit von der „Ampel“ macht. Und zumindest das scheint gelungen. Seit gestern steht die Koalition, die bei ihrem ersten Gang an die Öffentlichkeit aussah, als wären es die neuen Ermittler eines Serienformats. Berlin 2021 ist offenkundig: „Brooklyn Nine-Nine“.

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Die Formung der neuen Koalition gestaltet sich indes wie das Bohren harter Bretter. Wegen anhaltender Personaldiskussionen verzögert sich die Urabstimmung der Grünen über Koalitionsvertrag und Regierungsmannschaft um einen Tag. „Ein bisschen müsst ihr noch warten“, sagte Grünen-Chef Robert Habeck beim Bund-Länder-Forum. Bei der Veranstaltung wollten Parteiführung und Unterhändler für den mit SPD und FDP ausgehandelten Koalitionsvertrag werben, über den nun die 125.000 Parteimitglieder abstimmen sollen – und zwar anders als geplant nicht schon heute, sondern erst morgen.