Hongkonger bleiben Parlamentswahl fern

Als Zeichen ihrer Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen haben viele Hongkonger auf die Teilnahme an der ersten Parlamentswahl seit Niederschlagung der Demokratiebewegung verzichtet.

Die Wahlbeteiligung lag heute drei Stunden vor Schließung der Wahllokale bei lediglich 26,5 Prozent. Rund 1,18 Millionen Menschen gaben ihre Stimme ab.

Nach Angaben Hongkonger Medien handelte es sich um die geringste Wahlbeteiligung in der Geschichte der chinesischen Sonderverwaltungsregion zu diesem Zeitpunkt. Das amtliche Endergebnis wird am Montag erwartet.

Umstrittenes Sicherheitsgesetz

Beobachter waren bereits im Vorfeld davon ausgegangen, dass viele Menschen in Hongkong der Wahl fernbleiben würden, da sie nach dem harten Durchgreifen Pekings jede Hoffnung auf demokratische Veränderungen in ihrer Heimat aufgegeben hätten.

In Hongkong war vor eineinhalb Jahren ein umstrittenes Sicherheitsgesetz verabschiedet worden, das dazu führte, dass die langanhaltenden Massenproteste für mehr Demokratie schlagartig endeten.

Viele Bürgerrechtler, Protestführer und Politiker landeten im Gefängnis, andere Aktivisten setzten sich ins Ausland ab, um der Verfolgung durch die Behörden zu entgehen.

Haftbefehle gegen Aktivisten

Noch vor Wahlbeginn wurden in Hongkong Haftbefehle gegen fünf Demokratie-Aktivistinnen und -Aktivisten erlassen, die von ihrem Exil aus zum Boykott der Wahl aufgerufen haben sollen.

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