Gewessler will notfalls gegen „grüne“ Atomenergie klagen

Österreich hat in seiner Stellungnahme heute dem Entwurf der EU-Kommission eine Abfuhr erteilt, Erdgas und Atomenergie unter bestimmten Bedingungen als „klimafreundlich“ einzustufen.

Beide Energieformen brächten enorme Umweltrisiken mit sich und würden die Zukunft des Planeten gefährden, heißt es. Sollte die EU-Kommission ihre Pläne so in die Tat umsetzen, werde Österreich dagegen klagen, kündigte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) erneut an.

„Still und heimlich“ grünwaschen

„Die EU-Kommission hat mit ihrem ergänzenden delegierten Rechtsakt zur Taxonomie still und heimlich versucht, die Atomkraft und das fossile Erdgas grünzuwaschen. Damit kommt sie den Wünschen der Atom- und Gaslobby nach“, kritisierte Gewessler gegenüber der APA.

Zuvor war die 28-seitige österreichische Stellungnahme an die EU-Kommission übermittelt worden. Die Brüsseler Behörde hatte den Mitgliedsstaaten bis gestern Zeit gegeben, eine Position zu dem Vorschlag zu beziehen.

Atomkraft zieht Gräben quer durch Europa

Die Bedeutung der Atomkraft an der weltweiten Stromerzeugung schwindet, auch in Europa war die Zahl der produzierten Gigawattstunden Atomstrom zuletzt rückläufig. Vieles deutet aber darauf hin, dass der Trend sich wenden könnte – die EU-Kommission bereitet dafür den Weg, indem sie eine Einstufung als klimafreundliche Technologie plant.

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