Dutzende Menschen verließen Asow-Stahl-Werk

Nach zahlreichen gescheiterten Evakuierungsversuchen haben am Wochenende erstmals etwa 100 Zivilistinnen und Zivilisten das heftig umkämpfte Asow-Stahl-Werk im südukrainischen Mariupol verlassen können.

In Saporischschja erwartet

Die erste Gruppe von etwa hundert Menschen werde heute im 220 Kilometer entfernten Saporischschja empfangen. Koordiniert wurde die Evakuierungsaktion demnach vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das sich dazu mit beiden Kriegsparteien abstimmte.

„Ich hoffe, dass (…) alle notwendigen Bedingungen erfüllt sind, um weiterhin Menschen aus Mariupol zu evakuieren“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gestern Abend in seiner täglichen Videobotschaft. „Wir werden weiterhin alles tun, um unsere Leute aus Asow-Stahl und aus Mariupol insgesamt zu evakuieren“, sagte Selenskyj. Die Organisation solcher humanitärer Korridore ist eines der Elemente des laufenden Verhandlungsprozesses.

Russische Darstellung anders

Das Verteidigungsministerium in Moskau stellte die Aktion freilich anders dar als die ukrainische Seite. Dank der Initiative des russischen Präsidenten Wladimir Putin seien 80 Zivilisten, die „von ukrainischen Nationalisten festgehalten“ worden seien, aus dem Werk gebracht und in das unter russischer Kontrolle stehende Dorf Besimenne in der Region Donezk gebracht worden. Dort hätten die Menschen Verpflegung und medizinische Versorgung erhalten.

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